Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin
Einleitung
BBNE und BNE - Ziele der Projektagentur PA-BBNE
Das Ziel der „Projektagentur Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (PA-BBNE) ist die Entwicklung von Materialien, die die um Nachhaltigkeit erweiterte neue Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ mit Leben füllen soll. Mit „Leben zu füllen“ deshalb, weil „Nachhaltigkeit“ ein Ziel ist und wir uns den Weg suchen müssen. Wir wissen beispielsweise, dass die Energieversorgung künftig klimaneutral sein muss. Mit welchen Technologien wir dies erreichen wollen und wie unsere moderne Gesellschaft und Ökonomie diese integriert, wie diese mit Naturschutz und Sichtweisen der Gesellschaft auszugestalten sind, ist noch offen.
Um sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, entwickelt die PA-BBNE Materialien, die von unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden:
- Zum einen widmen wir uns der beruflichen Ausbildung, denn die nachhaltige Entwicklung der nächsten Jahrzehnte wird durch die jungen Generationen bestimmt werden. Die duale berufliche Ausbildung orientiert sich spezifisch für jedes Berufsbild an den Ausbildungsordnungen (betrieblicher Teil der Ausbildung) und den Rahmenlehrplänen (schulischer Teil der Ausbildung) . Hierzu haben wir dieses Impulspapier erstellt, das die Bezüge zur wissenschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskussion praxisnah aufzeigt.
- Zum anderen orientieren wir uns an der Agenda 2030. Die Agenda 2030 wurde im Jahr 2015 von der Weltgemeinschaft beschlossen und ist ein Fahrplan in die Zukunft (Bundesregierung o. J.). Sie umfasst die sogenannten 17 Sustainable Development Goals (SDGs), die jeweils spezifische Herausforderungen der Nachhaltigkeit benennen (vgl. Destatis). Hierzu haben wir ein Hintergrundmaterial (HGM) im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE, vgl. BMBF o. J.) erstellt, das spezifisch für unterschiedliche Berufe ist.
Die Materialien der Projektagentur
Die neue Standardberufsbildposition gibt aber nur den Rahmen vor. Selbst in novellierten Ausbildungsordnungen in Berufen mit großer Relevanz für wichtige Themen der Nachhaltigkeit wie z. B. dem Klimaschutz werden wichtige Fähigkeiten, Kenntnissen und Fertigkeiten in den berufsprofilgebenden Berufsbildpositionen nicht genannt – obwohl die Berufe deutliche Beiträge zum Klimaschutz leisten könnten. Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, Ausbildenden und Lehrkräften Hinweise im Impulspapier zusammenzustellen im Sinne einer Operationalisierung der Nachhaltigkeit für die unterschiedlichen Berufsbilder. Zur Vertiefung der stichwortartigen Operationalisierung wird jedes Impulspapier ergänzt durch eine umfassende Beschreibung derjenigen Themen, die für die berufliche Bildung wichtig sind. Dieses sogenannte Hintergrundmaterial orientiert sich im Sinne von BNE an den 17 SDGs, ist faktenorientiert und wurde nach wissenschaftlichen Kriterien erstellt. Ergänzt werden das Impulspapier und das Hintergrundmaterial durch einen Satz von Folien, die sich den Zielkonflikten widmen, da „Nachhaltigkeit das Ziel ist, für das wir den Weg gemeinsam suchen müssen“. Und dieser Weg ist nicht immer gleich für alle Branchen, Betriebe und beruflichen Handlungen, da unterschiedliche Rahmenbedingungen in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – gelten können. Wir haben deshalb die folgenden Materialien entwickelt:
- BBNE-Impulspapier (IP): Betrachtung der Schnittstellen von Ausbildungsordnung, Rahmenlehrplan und den Herausforderungen der Nachhaltigkeit in Anlehnung an die SDGs der Agenda 2030. Das Impulspapier ist spezifisch für einen Ausbildungsberuf erstellt, fasst aber teilweise spezifische Ausbildungsgänge zusammen (z. B. den Fachmann und die Fachfrau zusammen mit der Fachkraft sowie die verschiedenen Fachrichtungen)
- BBNE-Hintergrundmaterial (HGM): Betrachtung der SDGs unter einer wissenschaftlichen Perspektive der Nachhaltigkeit im Hinblick auf das Tätigkeitsprofil eines Ausbildungsberufes bzw. auf eine Gruppe von Ausbildungsberufen, die ein ähnliches Tätigkeitsprofil aufweisen;
- BBNE-Foliensammlung (FS) und Handreichung (HR): Folien mit wichtigen Zielkonflikten – dargestellt mit Hilfe von Grafiken, Bildern und Smart Arts für das jeweilige Berufsbild, die Anlass zur Diskussion der spezifischen Herausforderungen der Nachhaltigkeit bieten. Das Material liegt auch als Handreichung (HR) mit der Folie und Notizen vor.
Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die Standardberufsbildposition “Umweltschutz und Nachhaltigkeit”
Seit August 2021 müssen auf Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) bei einer Modernisierung von Ausbildungsordnungen die vier neuen Positionen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, Digitalisierte Arbeitswelt“, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht“ sowie „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ aufgenommen werden (BIBB 2021). Insbesondere die letzten beiden Positionen unterscheiden sich deutlich von den alten Standardberufsbildpositionen.
Diese Positionen begründet das BIBB wie folgt (BIBB o. J.a): „Unabhängig vom anerkannten Ausbildungsberuf lassen sich Ausbildungsinhalte identifizieren, die einen grundlegenden Charakter besitzen und somit für jede qualifizierte Fachkraft ein unverzichtbares Fundament kompetenten Handelns darstellen“ (ebd.).
Die Standardberufsbildpositionen sind allerdings allgemein gehalten, damit sie für alle Berufsbilder gelten (vgl. BMBF 2022). Eine konkrete Operationalisierung erfolgt üblicherweise durch Arbeitshilfen, die für alle Berufsausbildungen, die modernisiert werden, erstellt werden. Die Materialien der PA-BBNE ergänzen diese Arbeitshilfen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und geben entsprechende Anregungen (vgl. BIBB o. J.b). Das Impulspapier zeigt vor allem in tabellarischen Übersichten, welche Themen der Nachhaltigkeit an die Ausbildungsberufe anschlussfähig sind.
Die neue Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ ist zentral für eine BBNE, sie umfasst die folgenden Positionen (BMBF 2022).
a) “Möglichkeiten zur Vermeidung betriebsbedingter Belastungen für Umwelt und Gesellschaft im eigenen Aufgabenbereich erkennen und zu deren Weiterentwicklung beitragen
b) bei Arbeitsprozessen und im Hinblick auf Produkte, Waren oder Dienstleistungen Materialien und Energie unter wirtschaftlichen, umweltverträglichen und sozialen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit nutzen
c) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des Umweltschutzes einhalten
d) Abfälle vermeiden sowie Stoffe und Materialien einer umweltschonenden Wiederverwertung oder Entsorgung zuführen
e) Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den eigenen Arbeitsbereich entwickeln
f) unter Einhaltung betrieblicher Regelungen im Sinne einer ökonomischen, ökologischen und sozial nachhaltigen Entwicklung zusammenarbeiten und adressatengerecht kommunizieren”
Die Schnittstellen zwischen der neuen Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit” werden in
fortlaufend aufgezeigt. Mit Ausnahme der Position c) werden in der Tabelle alle Positionen behandelt. Die Position c) wird nicht behandelt, da diese vor allem ordnungsrechtliche Maßnahmen betrifft, die zwingend zu beachten sind. Maßnahmen zur Nachhaltigkeit hingegen sind meist freiwillige Maßnahmen und können, müssen aber nicht durch das Ordnungsrecht geregelt bzw. umgesetzt werden. In der Tabelle werden die folgenden Bezüge hergestellt:
- Spalte A: Positionen der Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit”;
- Spalte B: Vorschläge für Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Sinne der nachhaltigen Entwicklung wichtig sind;
- Spalte C: Bezüge zur Nachhaltigkeit;
- Spalte D: Mögliche Aufgabenstellungen für die Ausbildung im Sinne der Position 3e) „Vorschläge für nachhaltiges Handeln entwickeln“;
- Spalte E: Zuordnung zu einem oder mehreren SDGs (Verweis auf das Hintergrundmaterial).
Die Berufsbildpositionen der Ausbildungsordnung und die Lernfelder
Nachhaltigkeit sollte integrativ vermittelt werden, sie sollte auch in den berufsprofilgebenden Berufsbildpositionen verankert werden (BIBB o. J.):
“Die berufsübergreifenden Inhalte sind von den Ausbilderinnen und Ausbildern während der gesamten Ausbildung integrativ, das heißt im Zusammenspiel mit den berufsspezifischen Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten, zu vermitteln.”
Aus diesem Grund haben wir die jeweiligen Berufsbildpositionen sowie die Lernfelder des gültigen Rahmenlehrplanes gleichfalls betrachtet in
Tabelle 2: Berufsbildpositionen und Lernfelder mit Bezug zur Nachhaltigkeit
Die Betrachtung ist beispielhaft, es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Folgende tabellarische Darstellung wurde gewählt:
Spalte A: Berufsbildposition und Lernfeld(er)
Spalte B: Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten gemäß Ausbildungsordnung (AO) sowie Lernfelder des Rahmenlehrplans (RLP, kursive Zitierung). Explizite Formulierungen des RLP zu Themen der Nachhaltigkeit werden als Zitat wiedergegeben;
Spalte C: Beispielhafte Bezüge zur Nachhaltigkeit;
Spalte D: Referenz auf die jeweilige Position der Standardberufsbildposition (siehe Tabelle 1, Spalte A).
Modulare Rahmenaufgaben
Zur Verbesserung der Anschaulichkeit der integrativen Förderung nachhaltigkeitsorientierter Kompetenzen wird in diesem Impulspapier eine exemplarische Aufgabenstellung für die betriebliche oder berufsschulische Unterrichtung vorgeschlagen:
- Zunächst wird die Herkunft ausgewählter Früchte von Konditoreiprodukten bestimmt und unter Nachhaltigkeitsaspekten beurteilt.
- Vertiefend erfolgt eine Auseinandersetzung mit Pro- und Kontra-Argumenten im Rahmen eines Rollenspiels, um die Kundenberatung bei Produktfragen nachhaltigkeitsorientiert ausrichten zu können und geeignete Verkaufsstrategien zu entwickeln.
Hinweis für handwerkliche, kaufmännische und Industrieberufe
Die in den folgenden Tabellen 1 und 2 im didaktischen Impulspapier (IP), im Hintergrundmaterial (HGM) sowie in den Foliensätzen zu den Zielkonflikten (FS) vorgeschlagenen Hinweise zu Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten bzw. Lernfelder, Aufgabenstellungen und Zielkonflikte bilden den in 2022 aktuellen Stand der Entwicklungen in Hinsicht auf technische Verfahren, Dienstleistungen und Produkte in Bezug auf Herausforderungen der Nachhaltigkeit bzw. deren integrative Vermittlung in den verschiedenen Berufen dar. Sie enthalten Anregungen und Hinweise ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Mit Lesen dieses Textes sind Sie als Ausbilder:innen und Berufsschullehrkräfte eingeladen, eigene Anregungen in Bezug auf die dann jeweils aktuellen Entwicklungen in ihren Unterricht einzubringen. Als Anregungen dient diesbezüglich z. B. folgende hier allgemein formulierte Aufgabenstellung (analog zu IP, Tabelle 1), die Sie in Ihren Unterricht aufnehmen können:
Recherchieren Sie (ggf. jeweils alternativ:) Methoden, Verfahren, Materialien, Konstruktionen, Produkte oder Dienstleistungen, die den aktuellen Stand der (technischen) Entwicklung darstellen und die in Hinblick auf die Aspekte der Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial-kulturell und/oder ökonomisch) bessere Wirkungen und/oder weniger negative Wirkungen erzielen als die Ihnen bekannten, eingeführten und „bewährten“ Ansätze.
Beschreiben Sie mögliche positive Wirkungen dieser neuen Methoden, Verfahren, Materialien, Konstruktionen, Produkte und/oder Dienstleistungen auf die Nachhaltigkeit in Ihrem Betrieb.
Glossar
Folgende Abkürzungen werden in diesem Dokument verwendet:
Abkürzung | Bezeichnung |
AO | Ausbildungsordnung |
BNE | Bildung für Nachhaltige Entwicklung |
BBNE | Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung |
FS | Foliensammlung mit Beispielen für Zielkonflikte |
HGM | Hintergrundmaterial (wissenschaftliches Begleitmaterial) |
IP | Impulspapier (didaktisches Begleitmaterial) |
RLP | Rahmenlehrplan |
SDG | Sustainable Development Goals |
THG | Treibhausgase bzw. CO2-Äquivalente (CO2-Äq) |
Literatur
BGBl (2022): Verordnung über die Berufsausbildung zum Bäcker/zur Bäckerin vom 21. April 2004 (BGBl. I S. 632), die durch Artikel 1 der Verordnung vom 8. Februar 2016 (BGBl. I S. 179) geändert worden ist. https://www.gesetze-im-internet.de/b_ausbv_2004/BJNR063200004.html
BIBB Bundesinstitut für berufliche Bildung (2021): Vier sind die Zukunft. Online: www.bibb.de/de/pressemitteilung_139814.php
BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung (o. J.a): FAQ zu den modernisierten Standardberufsbildpositionen. Online: https://www.bibb.de/de/137874.php
BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung (o. J.b): Ausbildung gestalten. Online: https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/series/list/2
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung (2022): Digitalisierung und Nachhaltigkeit – was müssen alle Auszubildenden lernen? Online: www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/rahmenbedingungen-und-gesetzliche-grundlagen/gestaltung-von-aus-und-fortbildungsordnungen/digitalisierung-und-nachhaltigkeit/digitalisierung-und-nachhaltigkeit
BIBB Bundesinstitut für berufliche Bildung (o. J.c): Nachhaltigkeit in der Ausbildung. Online: www.bibb.de/de/142299.php
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung (o. J.): Was ist BNE. Online: https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne.html
Bundesregierung (o. J.): Globale Nachhaltigkeitsstrategie – Nachhaltigkeitsziele verständlich erklärt. Online: www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltigkeitsziele-verstaendlich-erklaert-232174
Destatis Statistisches Bundesamt (2022): Indikatoren der UN-Nachhaltigkeitsziele. Online: http://sdg-indikatoren.de/
KMK Kultusministerkonferenz (2004): RAHMENLEHRPLAN für den Ausbildungsberuf Bäcker/Bäckerin.
Ritter, G., Friedrich, S., Heitkönig, L. (2015a): Reduktion von Lebensmittelabfällen bei Brot und Backwaren. Ein Konzept für Handwerk, Handel und Verbraucher. https://www.fh-muenster.de/isun/downloads/Reduktion_von_Lebensmittelabfaellen_bei_Brot_und_Backwaren.pdf
Ritter, G., Heitkönig, L., Friedrich, S. (2015b): Endbericht zur Studie „Reduktion von Lebensmittelabfällen bei Brot und Backwaren – Entwicklung eines Konzepts für Handel, Handwerk und Verbraucher“. https://www.fh-muenster.de/isun/downloads/Reduktion_von_Lebensmittelabfaellen_bei_Brot_und_Backwaren.pdf
WWF Deutschland (2018): Unser täglich Brot. Von überschüssigen Brotkanten und wachsenden Brotbergen. https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie-Unser-taeglich-Brot_Von-ueberschuessigen-Brotkanten-und-wachsenden-Brotbergen_102018.pdf
Tabelle 1 - Die Standardberufsbildposition "Umweltschutz und Nachhaltigkeit"
Standardberufs-bildposition | Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten | Bezüge zur Nachhaltigkeit | Mögliche Aufgabenstellungen im Rahmen von 3e “Vorschläge für nachhaltiges Handeln entwickeln” | SDG |
3a – Gesellschaft – Gesundheit |
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3a – Gesellschaft – Wirtschaft |
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| SDG 7.1, 7.2, 7.3 SDG 13 |
3a – Umwelt – Allgemein |
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| SDG 13.3, SDG 7 |
3a – Umwelt – Klima |
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| SDG 13.3 |
3b – Energie – Rohstoffe |
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| SDG 15.1, 15.2 |
3b- Energie-Allgemein |
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| SDG 13.2, SDG 7 |
3b – Energie – Anlagen |
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| SDG 11.6 |
3b – Energie – Mobilität |
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| SDG 13 |
3b – Materialien – Geräte |
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| SDG 12.5 |
3b – Materialien – Rohstoffe |
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| SDG 13.3, SDG 7 |
3d – Abfälle |
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| SDG 11.6, SDG 12.5 |
3f – Nachhaltigkeit kommunizieren |
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| SDG 4 |
Tabelle 2 - Berufsbildposition und Lernfelder mit Bezug zur Nachhaltigkeit
Berufsbildposition / Lernfeld | Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten gemäß Ausbildungsordnung (kursiv: Lernfelder des RLP) | Beispielhafte Bezüge zur Nachhaltigkeit | Standardberufsbildposition |
A1 – Anwenden von schornstein- rechtlichen Regelungen Lernfelder 1, 2, 5 | a) berufsrechtliche Regelungen des Schornsteinfegerhandwerks … Aufgaben, Befugnisse und Pflichten … anwenden b) Verordnungen über Kehr- und Überprüfungsarbeiten anwenden Lernfeld 1: … erläutern die ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen sowie die gesamtgesellschaftliche Verantwortung ihres Betriebes in Bezug auf Klima- und Umweltschutz sowie Ressourcenschonung und stellen diese in einen historischen und politischen Kontext… respektieren bei der Ausübung ihres Berufs kulturelle Identitäten Lernfeld 2: … Reinigen von unterschiedlichen Feuerstätten, Abgasanlagen… Lernfeld 5: … Messungen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen |
| 3a – Umwelt – Allgemein 3a -Umwelt – Klima 3a – Gesellschaft – Gesundheit |
A2 – Anwenden von gewerkeübergreifenden Regelungen Lernfelder 3, 5 | a) Regelungen, insbesondere Gesetze … des Immissionsschutzrechts, der Energieeinsparung … anwenden c) Regelungen zum Hygiene- und Gesundheitsschutz anwenden Lernfeld 3: … berufsbezogene Gesundheits-, Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften … erkennen Gefährdungen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und können Maßnahmen zur Vermeidung planen Lernfeld 5: … wenden die Bestimmungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an … |
| 3a – Gesellschaft – Gesundheit 3a – Umwelt – Allgemein 3b – Energie- Allgemein 3f – Nachhaltigkeit kommunizieren |
A3 – Brandschutz- und baurechtliche Überwachung von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen Lernfelder 4, 6 | a) Betriebs- und Brandsicherheit [von Feuerungs- und Lüftungsanlagen u.ä.] überwachen Lernfeld 4: … gestalten betriebliche Arbeitsprozesse und individuelle Handlungen in Bezug auf den Schutz von Mensch und Umwelt … beschreiben und bewerten Umweltbelastungen, die beim Betreiben von Feuerungs- und Lüftungsanlagen entstehen … analysieren und bewerten die Zusammensetzung von Brennstoffen und die bei der Verbrennung entstehenden Emissionen auf lokale und globale Auswirkungen. Sie berechnen, dokumentieren und werten Schadstoffkonzentrationen aus. Sie reflektieren die Festlegung von Grenzwerten und nennen Maßnahmen zur Vermeidung von Luft- und Wasserverunreinigungen. Lernfeld 6: erkennen und beschreiben Mängel und Funktionsstörungen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen … und schlagen Abhilfemaßnahmen vor |
| 3a – Umwelt -Allgemein 3b – Energie – Rohstoffe |
A3 – Brandschutz- und baurechtliche Überwachung von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen Lernfelder 9, 4 | b) Betriebs- und Brandsicherheit, insbesondere von Prozessfeuerungen, Blockheizkraftwerken, Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen, überwachen Lernfeld 9: … bewerten Einrichtungen und Anlagen der Brennstofflagerung unter … umweltschutztechnischen Aspekten Lernfeld 4: … gestalten betriebliche Arbeitsprozesse und individuelle Handlungen in Bezug auf den Schutz von Mensch und Umwelt sowie … Brandschutz … beschreiben Verhaltensweisen bei Bränden … erklären Maßnahmen zur Brandbekämpfung |
| 3a – Gesellschaft – Gesundheit 3b – Energie – Rohstoffe |
A5 – Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit Lernfelder 2, 6, 9 | Zum Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen a) Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen auswählen und anwenden b) Auftrieb, Massenstrom, Volumenstrom und Querschnitt beurteilen Lernfeld 2: … erkennen und beschreiben Mängel und Funktionsstörungen an Feuerungsanlagen und schlagen Abhilfemaßnahmen vor Lernfeld 6: s.o. A3 a Lernfeld 9: s.o. A3 b |
| 3b – Materialien – Geräte |
A5 – Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit Lernfelder 6, 7, 9 | d) Funktionen von technischen Anlagen und Einrichtungen prüfen e) regelungs- und sicherheitstechnische Einrichtungen überprüfen f) Einhaltung von Vorschriften über Feuerschutz und vorbeugenden Brandschutz überprüfen g) Untersuchungen im Rahmen von gutachterlichen Tätigkeiten durchführen und dokumentieren h) Prüfergebnisse ermitteln, beurteilen und dokumentieren Lernfeld 6: s.o. A5 a und b Lernfeld 7: … überprüfen Gebäude und Anlagen und führen Messungen durch. … beurteilen die Ergebnisse in Bezug auf die Energieeffizienz, erläutern dem Kunden das Resultat Lernfeld 9: s. o. A3 b |
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A6 – Reinigen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen … zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit Lernfeld 2 | Zum Reinigen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen … a) Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen auswählen und anwenden b) Verfahren unterscheiden, auswählen und anwenden Lernfeld 2: … Reinigen von unterschiedlichen Feuerstätten, Abgasanlagen … Zusammensetzung von Brennstoffen … Sie entsorgen die Rückstände umweltgerecht |
| 3b – Energie – Geräte 3b – Energie – Rohstoffe |
A6 – Reinigen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit Lernfelder 2, 4 | c) Verbrennungsrückstände und Reststoffe sortengerecht sammeln, umweltgerecht lagern und entsorgen Lernfeld 2: … Sie entsorgen die Rückstände umweltgerecht. … Lernfeld 4: … erkennen Gefahrstoffe und berücksichtigen den ordnungsgemäßen Umgang mit Gefahrstoffen, ihre Lagerung und Entsorgung. Sie vermeiden betriebsbedingte Umweltbelastungen im beruflichen Einwirkungsbereich. … Sie vermeiden Abfälle und führen Stoffe und Materialien einer umweltschonenden Entsorgung zu. |
| 3a – Umwelt -Allgemein 3d – Abfälle allgemein |
A7 – Messen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit Lernfeld 5 | Zum Messen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen … a) Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen auswählen und anwenden b) Messwerte, insbesondere Temperaturen, Abgasbestandteile, Drücke, Emissionen und Volumenströme, unter Vermeidung von Messfehlern ermitteln c) Messergebnisse ermitteln, beurteilen und dokumentieren d) Ursachen und Auswirkungen von Messfehlern feststellen, beurteilen und berücksichtigen Lernfeld 5: … Messungen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen … Sie pflegen die Messgeräte und halten sie instand. … Bei Messtätigkeiten erstellen sie die entsprechenden Protokolle und erläutern diese den Kunden auch unter Berücksichtigung des Gesundheits- und Umweltschutzes. |
| 3a – Gesellschaft – Gesundheit 3a – Umwelt – Allgemein 3b – Materialien – Geräte |
A8 – Überprüfen und Messen von Gebäuden und Anlagen; Beurteilen von Ergebnissen Lernfelder 7, 11, 12 | A8 – Überprüfen und Messen von Gebäuden und Anlagen; Beurteilen von Ergebnissen Lernfelder 7,10,12 c) Einsparungspotenziale zur Steigerung der Gesamtenergieeffizienz ermitteln, Messungen durchführen d) Arbeits-, Mess- und Prüfberichte erstellen und auswerten Lernfelder 7 und 12: s.o. A8 a und b Lernfeld 10: … erstellen ein Konzept für die Modernisierung wärmetechnischer Anlagen … verschaffen sich einen Überblick über verfügbare Ressourcen und umweltschonende Anlagen zur Beheizung von Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung. … bieten den Kunden Entscheidungshilfen zur Modernisierung unter ökologischen Gesichtspunkten an und beraten über Fördermöglichkeiten. … Gesichtspunkte der Energieeinsparung, des Umweltschutzes … |
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A9 – Feststellen und Dokumentieren von Mängeln und Funktionsstörungen; Einleiten von Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr Lernfelder | a) Mängel an Arbeitssicherheitseinrichtungen feststellen und dokumentieren b) Mängel und Funktionsstörungen beim Überprüfen, Reinigen und Messen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen … feststellen und dokumentieren c) Mängel und Funktionsstörungen beim Überprüfen und Messen von Sicherheits-, Steuer- und Regeleinrichtungen … feststellen und dokumentieren d) Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr selbstständig einleiten und überwachen Lernfeld 2: s.o. A6 a und b Lernfeld 3: Sie übernehmen Verantwortung für sich und im Team. s.o. A2 c Lernfeld 5: s.o. A1 und A2 Lernfeld 6: s.o. A1 b und A3 a Lernfeld 9: s.o. A3 b |
| 3a – Gesellschaft – Gesundheit 3a – Umwelt – Allgemein |
A10 – Beraten von Kunden Lernfelder | a) Kunden über Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnliche Einrichtungen und deren Verwendungsmöglichkeiten beraten c) Kunden über rationelle Energieverwendung und den Einsatz nachhaltiger Energienutzungssysteme unabhängig beraten Lernfeld 10: s. o. A8 c und d Lernfeld 12: s. o. A8 a und b Lernfeld 8: … erschließen sich Informationen zur energetischen Bewertung technischer Anlagen … analysieren Angebote nach fachlichen, ökologischen und ökonomischen Aspekten und treffen eine begründete Auswahl. Sie führen Kundengespräche zu feuerungs-, umwelt- und klimatechnischen Fragen. … beachten dabei auch kulturelle Besonderheiten. Lernfeld 11: s.o. A8 a und b |
| 3a – Umwelt – Allgemein 3a – Umwelt – Klima 3b – Energie – allgemein 3f – Nachhaltigkeit kommunizieren |
A10 – Beraten von Kunden Lernfelder 5, 8, 9, 10, 11, 12 | d) Kunden über umweltgerechte Lagerung und Verwendung von Brennstoffen beraten e) Kunden über Aspekte des Immissions-, Klima-, Hygiene- und Gesundheitsschutzes beraten f) Kunden über Fördermöglichkeiten beraten Lernfeld 5: s. o. A7 Lernfeld 8: … Sie führen Kundengespräche zu feuerungs-, umwelt- und klimatechnischen Fragen. … beachten dabei auch kulturelle Besonderheiten. Lernfeld 9: … bewerten Einrichtungen und Anlagen der Brennstofflagerung unter … umweltschutztechnischen Aspekten Lernfeld 10: … bieten den Kunden Entscheidungshilfen zur Modernisierung unter ökologischen Gesichtspunkten an und beraten über Fördermöglichkeiten. … Lernfeld 11: … beraten Kunden, die ein Gebäude energieeffizient bauen oder verbessern möchten. … Fördermöglichkeiten für den Kunden Lernfeld 12: A8 a und b |
| 3a – Umwelt – Klima 3b – Energie – Rohstoffe 3f – Nachhaltigkeit kommunizieren 3a – Gesellschaft – Gesundheit 3b – Energie – Allgemein 3a – Gesellschaft – Wirtschaft |
A11 – Einleiten und Überwachen von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Nutzungsfähigkeit Lernfelder 10, 11 | a) Daten zur Einleitung von Maßnahmen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen … unter Berücksichtigung des Kundenauftrags erfassenLernfelder 10: s.o. A8 d Lernfeld 11: … beraten Kunden, die ein Gebäude energieeffizient bauen oder verbessern möchten. … dokumentieren die Energieeffizienz des Gebäudes … grenzen die energetischen Schwachstellen systematisch ein und erstellen eine Übersicht von Sanierungsmaßnahmen. … repräsentieren ihre Berufsrolle zur Sicherung des nachhaltigen Energieeinsatzes als Beitrag zum Umweltschutz. |
| 3a – Gesellschaft – Wirtschaft 3a – Umwelt 3b – Energie – Allgemein 3b – Energie – Anlagen |
A11 – Einleiten und Überwachen von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Nutzungsfähigkeit Lernfelder 10, 11 | b) bei der Erstellung von Maßnahmenplänen und beim Einholen von Angeboten mitwirken c) Maßnahmen umsetzen, bei der Koordinierung mit vor- und nachgelagerten Gewerken und weiteren Beteiligten mitwirken d) bei der Überwachung der Umsetzung mitwirken und Ergebnisse dokumentieren Lernfelder 10 und 11: s.o. A10 f |
| 3a – Gesellschaft – Wirtschaft 3a – Umwelt 3b – Energie – Allgemein |
A12 – Verbessern der Nutzungsfähigkeit von bestehenden Abgasanlagen und Rauchableitungen Lernfeld 10 | a) Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung feststellen und dokumentieren, Lösungsansätze erarbeiten b) Maßnahmen zur bedarfsgerechten Effizienzsteigerung durchführen, insbesondere Nebenluftvorrichtungen einbauen, Reinigungsverschlüsse erneuern und Mündungsabschlüsse montieren Lernfeld 10: … erstellen ein Konzept für die Modernisierung wärmetechnischer Anlagen … verschaffen sich einen Überblick über verfügbare Ressourcen und umweltschonende Anlagen zur Beheizung von Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung. … bieten den Kunden Entscheidungshilfen zur Modernisierung |
| 3b – Energie – Allgemein 3d – Abfälle – Allgemein 3f – Nachhaltigkeit kommunizieren |
A12 – Verbessern der Nutzungsfähigkeit von bestehenden Abgasanlagen und Rauchableitungen Lernfeld 9 | c) Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zur Beseitigung von Funktionsstörungen ergreifen und überwachen Lernfeld 9: s.o. A3 b … beurteilen Anlagen und bauliche Einrichtungen auf ihre Betriebs- und Brandsicherheit auf der Grundlage von gesetzlichen Bestimmungen und technischen Normen. … überprüfen die Funktion von technischen Anlagen und Einrichtungen einschließlich der angeschlossenen Zusatzeinrichtungen. |
| 3a- Gesellschaft – Gesundheit 3a – Gesellschaft – Wirtschaft 3b – Energie – Anlagen 3a – Umwelt |
Unterrichts- und Ausbildungsmodule
Die hier vorgeschlagenen Unterrichts- und Ausbildungsmodule bilden zwei Rahmenaufgaben: Eine Einführung in das Thema Nachhaltigkeit und eine Aufgabe zum Erforschen der Wirkungsweise einer Wärmepumpe. Die Module sind ein Vorschlag zur Erarbeitung der Inhalte und können auch einzeln bearbeitet werden.
Rahmenaufgabe 1: Einführung in das Thema Nachhaltigkeit
Diese Aufgabe führt die Ziele für nachhaltige Entwicklung im Unterricht ein.
Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wurden von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt. (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 Ziele mit ihren 169 Zielvorgaben widmen sich jeweils einer globalen Herausforderung.
1) Machen Sie sich über die SDG-Würfel mit den 17 Zielen vertraut. Welches SDG ist für den Beruf der Schornsteinfeger und der Schornsteinfegerinnen relevant? (https://www.germanwatch.org/de/17399).
Tabelle 2: Sustainable Development Goals (SDG)
SDG Nummer | Ziel |
SDG 1 | Keine Armut |
SDG 2 | Kein Hunger |
SDG 3 | Gesundheit und Wohlergehen |
SDG 4 | Hochwertige Bildung |
SDG 5 | Geschlechter Gerechtigkeit |
SDG6 | Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen |
SDG 7 | Bezahlbare und Saubere Energie |
SDG 8 | Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum |
SDG 9 | Industrie, Innovation und Infrastruktur |
SDG 10 | Weniger Ungleichheit |
SDG 11 | Nachhaltige Städte und Gemeinden |
SDG 12 | Nachhaltiger Konsum und Produktion |
SDG 13 | Maßnahmen zum Klimaschutz |
SDG 14 | Leben unter Wasser |
SDG 15 | Leben an Land |
SDG 16 | Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen |
SDG 17 | Partnerschaften zur Erreichung der Ziele |
Quelle: Die Ziele für nachhaltige Entwicklung von den Vereinten Nationen
Beim Thema Nachhaltigkeit werden zudem drei Dimensionen unterschieden:
Ökologische Dimension: Für kommende Generationen soll eine intakte Natur und Umwelt erhalten bleiben.
Ökonomische Dimension: Menschen und Unternehmen sollen so wirtschaften, dass eine dauerhafte Grundlage für Arbeit und Wohlstand geschaffen wird.
Soziale Dimension: Es soll auf Dauer eine zukunftsfähige, gerechte und lebenswerte Gesellschaft erreicht werden.
Arbeitsblatt: SDG und Dimensionen der Nachhaltigkeit
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Persönliche Bedeutung: |
Bedeutung im Berufsalltag: |
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Quelle : Unterrichtsmaterial “Einführung ins Thema Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften” von KlimaKompetenz-Camps, Layout: Michelle Bruce, lizenziert unter CC-BY-SA (4.0) -sofern nicht anders angegeben. Dargestellte Logos unterliegen dem Markenrecht und bleiben weiterhin geschützt und dürfen nicht verändert werden.
Rahmenaufgabe 2: Wärmepumpe
Alle Module dieser Aufgabe basieren auf dem interaktiven E-Learning Angebot vom Bundesverband Wärmepumpe e.V., welches Sie unter dem folgenden Link finden:
Modul 1: Aufbau einer Wärmepumpe
Gehen Sie auf den folgenden Link: https://ecolearn.eu/bwp/03/index.html
Drücken Sie auf das “Haus-Symbol” und auf Punkt 1: Grundlagen.
Arbeitsblatt: Wärmepumpen
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Wärmepumpe: Heizen im grünen Bereich, 2022, CC BY 4.0.
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- Beschreiben Sie die Aufgaben der vier Bauteile einer Wärmepumpe!
Arbeitsblatt: Bauteile einer Wärmepumpe
Bauteil | Bezeichnung | Aufgabe |
Wärmepumpe: Heizen im grünen Bereich, 2022, CC BY 4.0.
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Modul 2: Wärmequellen
Gehen Sie auf den folgenden Link: https://ecolearn.eu/bwp/03/index.html
Drücken Sie auf das “Haus-Symbol” und auf Punkt 3: Wärmequellenanlage.
Arbeitsblatt: Wärmequellen
Bei Wärmepumpen, die Luft als Wärmequellen nutzen, wird zwischen drei verschiedenen Bauweisen unterschieden: Mono-Block innen, Mono-Block außen und die Split-Bauweise. Lesen Sie sich die Informationen hierzu kurz durch und versuchen Sie im Anschluss die folgenden Fragen zu beantworten:
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2) Starten Sie das Kapitel: Wärmequelle Erde. Neben Strom nutzt diese Form der Wärmepumpe die Wärme aus tieferen Bodenschichten zum Betrieb. Klicken Sie sich mithilfe des „Weiter-Buttons“ durch die verschiedenen Folien zum Thema Wärmepumpen mit Wärmequelle „Erde“. Bitte beantworten Sie im Anschluss die folgenden Fragen zum Thema Wärmequelle Erde:
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3) Starten Sie das Kapitel: Wärmequelle Wasser. Klicken Sie sich durch die verschiedenen Folien zum Thema Wärmepumpe mit „Wasser“ als Wärmequelle. Beantworten Sie im Anschluss die nachfolgenden Fragen:
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Modul 3: Wärmenutzungsanlage
Gehen Sie auf den folgenden Link: https://ecolearn.eu/bwp/03/index.html
Drücken Sie auf das “Haus-Symbol” und auf Punkt 4: Wärmenutzungsanlage
Arbeitsblatt: Wärmenutzung
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Modul 4: Effizienz und Wärmepumpen
Gehen Sie auf den folgenden Link: https://ecolearn.eu/bwp/03/index.html
Drücken Sie auf das “Haus-Symbol” und auf Punkt 5: Effizienz von Wärmepumpen
Arbeitsblatt: Effizienz von Wärmepumpen
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2) Übung zum COP! Notieren Sie die Übungsaufgabe mit Ergebnis! Ergänzen Sie die Einheiten bei Aufgabe b)! (Hinweis: Hier gibt es einen Fehler auf der Website.)
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3) Jahresarbeitszahl JAZ: Die Jahresarbeitszahl berücksichtigt auch alle Randbedingungen der Wärmepumpenanlage.
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Selbstständiges Weiter Klicken und Lupe verwenden. |
4) Beschreiben Sie den Unterschied zwischen COP und JAZ! Wärmepumpe: Heizen im grünen Bereich, 2022, CC BY 4.0. |
5) Gehen Sie zum Quiz:
□ Es handelt sich vermutlich um eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. |
6) Wo liegen die Bilanzgrenzen von COP, berechneter und gemessener JAZ? Ordnen Sie die drei Begriffe den drei Bereichen zu! Wärmepumpe: Heizen im grünen Bereich, 2022, CC BY 4.0. |
7) Welche Jahresarbeitszahlen werden bei den drei Wärmepumpenarten typischerweise gemessen? Zeichnen Sie die Wärmepumpen an die richtige Stelle auf der Skala in der Abbildung aus Aufgabe 6! |
8) Am Ende der Heizperiode werden folgende Werte beim Kunden abgelesen. Wie groß ist die gemessene Jahresarbeitszahl der Wärmepumpenanlage? Schreiben Sie das Ergebnis in das rechte Textfeld!Wärmepumpe: Heizen im grünen Bereich, 2022, CC BY 4.0. |
Quelle: Unterrichtsmaterial “Aufbau einer Wärmepumpenanlage” von KlimaKompetenz-Camps, Layout: Michelle Bruce, lizenziert unter CC-BY-SA (4.0)
Rahmenaufgabe 3: Die Zukunft des Berufes "Schornsteinfeger und Schornsteinfegerin"
Pressemitteilung der DPA, 27. Januar 2045:
Wir schreiben das Jahr 2045. Die Energiewende des Bundestages war erfolgreich. Egal welche demokratische Partei die Regierung gebildet hat, die demokratischen Kräfte des Bundestages haben Deutschland in eine fossilfreie Wärmezukunft im Wohnungsbereich geführt. Die letzte Ölheizung wurde 2032 abgebaut. Die letzte Gasheizung folgte 2043. Flüssiggastanker kommen nur noch selten und versorgen nur noch die chemische Industrie. Dafür kommen immer mehr Tanker mit grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak, denn die Industrie und auch Wohngebäude brauchen noch vielfach einen Energieträger für Wärme. Aber Wasserstoff – gespeichert in Metallschwämmen – wird in den Wohngebäude mit Brennstoffzellen in Strom umgewandelt. Die Wärme ist ein “Abfallprodukt” – immer noch von hohem Wert für die milden winterlichen Temperaturen. Die wichtigste Heizung ist inzwischen die Wärmepumpe, denn der massive Ausbau der Windenergie in Nord- und Ostsee, rund um Europa bis hin zum Nordkap und Afrika liefert mehr Strom, als wir wirklich brauchen. Auch die Holzheizungen wurden Jahr für Jahr weniger, denn Holz wird nicht mehr verbrannt, es ist ein Kohlendioxid-Speicher. Jeder Baum reinigt die Atmosphäre und mildert den Klimawandel. Deshalb werden Bäume, die sich dem Ende ihres Lebens zuneigen chemisch aber klimaneutral in Stoffe zerlegt, aus denen wir unsere Kunststoff-Alltagsprodukte erzeugen. Auf die können und wollen wir nicht verzichten.
Aufgabe: Nehmen wir einmal an, es kommt so wie oben beschrieben. Unwahrscheinlich ist dies nicht. Aber was bedeutet dies für das Berufsbild “Schornsteinfeger und Schornsteinfegerin”? In Ihrer Ausbildung erwerben Sie sich Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in vielen Bereichen. Wie und Wo können Sie diese anwenden, wenn die Heizungssysteme in den Wohngebäuden nur noch auf erneuerbare Energien beruht:
Arbeitsblatt: Tätigkeiten des Schornsteinfegers und der Schornsteinfegerin 2023 und 2045
Berufsbildposition | Fertigkeiten, Kenntnisse, Fähigkeiten | bisheriger Fokus | neuer Fokus (2045) |
A3: Brandschutz und baurechtliche Überwachung | a) Betriebs- und Brandsicherheit [von Feuerungs- und Lüftungsanlagen u. a.] überwachen | Feuerungsanlagen mit Gas und Öl | |
A3: Brandschutz und baurechtliche Überwachung | b) Betriebs- und Brandsicherheit, insbesondere von Prozessfeuerungen, Blockheizkraftwerken, Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen, überwachen | Fossile Anlagen | |
A5 – Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit | Zum Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen d) Funktionen von technischen Anlagen und Einrichtungen prüfen g) Untersuchungen im Rahmen von gutachterlichen Tätigkeiten durchführen und dokumentieren | Feuerungsanlagen mit Gas und Öl | |
A6 – Reinigen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen | c) Verbrennungsrückstände und Reststoffe sortengerecht sammeln, umweltgerecht lagern und entsorgen | Holzbrennstoffe | |
A7 – Messen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen zur Gewährleistung der Betriebs- und Brandsicherheit | Messen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlicher Einrichtungen | Prozessfeuerungen, Blockheizkraftwerken, Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen, Feuerstätten und Wärmeerzeuger einschließlich deren Aufstellräume, Brennstofflager […] | |
A8 – Überprüfen und Messen von Gebäuden und Anlagen | c) Einsparungspotenziale zur Steigerung der Gesamtenergieeffizienz ermitteln, Messungen durchführen | Heizungsanlagen mit Gas und Öl | |
A10 – Beraten von Kunden | a) Kunden über Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnliche Einrichtungen und deren Verwendungsmöglichkeiten beraten | Fossile Feuerungsanlagen, Holzöfen, Wärmepumpen | |
A 10 – Beraten von Kunden | d) Kunden über umweltgerechte Lagerung und Verwendung von Brennstoffen beraten | Holzbrennstoffe, Heizöl | |
A10 – Beraten von Kunden | e) Kunden über Aspekte des Immissions-, Klima-, Hygiene- und Gesundheitsschutzes beraten | Heizen und Lüften bei Verwendung von fossilen Brennstoffen oder Holz | |
A10 – Beraten von Kunden | f) Kunden über Fördermöglichkeiten beraten | nachhaltige Heizlösungen, Gebäudesanierungen | |
A11 – Einleiten und Überwachen von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Nutzungsfähigkeit | a) Daten zur Einleitung von Maßnahmen an Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie ähnlichen Einrichtungen und Gebäuden, insbesondere unter Berücksichtigung des Kundenauftrags, erfassen | Feuerungsanlagen mit Gas und Öl |
Zielkonflikte und Wiedersprüche
Beim Ansteuern von Nachhaltigkeit sind Zielkonflikte und Widersprüche nichts Ungewöhnliches. Dies gilt auch im Beruf des Schornsteinfegers bzw. der Schornsteinfegerin, der in einen Bereich eingreift, der quasi jeden und jede betrifft: das selbstverständlich komfortable Wohnen unserer Zeit. Klassisch ist der Zielkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie. Ökologische und umweltschonende Produktionsverfahren sind im ersten Moment häufig teurer als “herkömmliche”, da diese alle technischen, biologischen und chemischen Verfahren zur Effizienzsteigerung nutzen. Höhere Lebenshaltungskosten schrecken kostenbewusste Verbraucher ab und manche können sie sich auch schlichtweg nicht leisten. Häufig wird daher versucht, höhere Investitionen durch mehr “Effizienz” zu kompensieren. Diese im Bereich des Heizens umzusetzen erfordert jedoch häufig Fachkenntnisse oder den persönlichen Einsatz der Gebäudenutzer*innen, was nicht immer gewährleistet sein kann.
Die Effizienzfalle und Wiedersprüche
Effizienz beschreibt unter anderem Wirtschaftlichkeit. Wenn so wenig wie möglich von einer notwendigen Ressource verwendet wird, so gilt dies als effizient. So könnte man meinen, dass Effizienzsteigerungen im Unternehmensalltag folglich auch zu einem nachhaltigen Wirtschaften führen. Weniger Abfall oder Energieaufwand bedeutet gleichzeitig weniger Umweltbelastung und längere Verfügbarkeit von endlichen Ressourcen – oder? Nicht unbedingt!
Das Missverständnis hinter dieser Annahme soll anhand eines Beispiels aufgedeckt werden. Seit 1990 hat sich der deutsche Luftverkehr mehr als verdreifacht. Mit Hilfe technischer Innovationen, besserer Raumnutzung und weiterer Maßnahmen konnte der durchschnittliche Kerosinverbrauch pro Person seitdem um 42 Prozent gesenkt werden – eine gute Entwicklung auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick ist jedoch auch zu erkennen, dass das Verkehrsaufkommen im gleichen Zeitraum stark zugenommen hat. Daraus folgt, dass trotz starker Effizienzsteigerungen absolut betrachtet immer mehr Kerosin verbraucht wird – nämlich 85 Prozent mehr seit 1990.
Wissenschaftler sprechen daher auch von einer „Effizienzfalle“. Denn obwohl sich mit Effizienzsteigerung eine relative Umweltentlastung erzeugen lässt, bleibt die Herausforderung des absoluten Produktionswachstums weiterhin bestehen. So ist das effiziente Handeln aus der ökonomischen Perspektive zwar zielführend, aus der ökologischen Perspektive jedoch fraglich. Es lässt sich schlussfolgern, dass Effizienzstreben und Nachhaltigkeitsorientierung zwei eigenständige Rationalitäten darstellen, die von Unternehmen beide gleichermaßen beachtet werden sollten, um zukunftsfähig zu wirtschaften. Eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung würde demnach aus den zur Verfügung stehenden Ressourcen unter Erhalt der Ressourcenbasis möglichst viele ökonomische Werte erschaffen, um somit intergenerational und intragenerational gerecht zu wirtschaften. Somit sollte sich ein zukunftsorientiertes berufliches Handeln sowohl den Herausforderungen der eher kurzfristigen Effizienzrationalität als auch der langfristigen Nachhaltigkeitsrationalität stellen und beide Perspektiven verknüpfen.
Im Rahmen des beruflichen Handelns entstehen jedoch Widersprüche zwischen der Effizienzrationalität („Funktionalität“, „ökonomische Effizienz“ und „Gesetzeskonformität“) und der Nachhaltigkeitsrationalität („ökologische Effizienz“, „Substanzerhaltung“ und „Verantwortung“). Ein zukunftsfähiges berufliches Handeln zeichnet sich dadurch aus, mit diesen Widersprüchen umgehen zu können.
Doch stellt sich nun die Frage, was der Umgang mit Widersprüchen für den Berufsalltag bedeutet. In diesem Zusammenhang kann von so genannten „Trade-offs“ – auch „Zielkonflikte“ oder „Kompromisse“ – gesprochen werden. Grundsätzlich geht es darum, den möglichen Widerspruch zwischen einer Idealvorstellung und dem Berufsalltag zu verstehen und eine begründete Handlungsentscheidung zu treffen. Dabei werden Entscheidungsträger häufig in Dilemma-Situationen versetzt. Im beruflichen Handeln geht es oftmals um eine Entscheidung zwischen knappen Ressourcen, wie Geld, Zeit oder Personal, für die es gilt, Lösungen zu finden.
Im Folgenden werden einige Zielkonflikte aufgezeigt.
Beispielhafte Zielkonflikte
Der Beruf des Schornsteinfegers/ der Schornsteinfegerin bewegt sich in einem sehr wichtigen Bereich, wenn es um Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes geht. Aber es gibt auch viele Zielkonflikte. Das Beheizen unserer Gebäude ist für uns selbstverständlich, wir können nicht einfach “aufhören” und wollen das auch nicht. Gleichzeitig entstehen durch das Beheizen von Wohngebäuden große Mengen an Emissionen, ca. 30 Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes sind darauf zurückzuführen (UBA, 2022).
Der Schornsteinfeger und die Schornsteinfegerin müssen ihren Beruf genau in diesem übergeordneten Zielkonflikt ausüben und die Eigentümer*innen unabhängig beraten. Folgende beispielhafte Zielkonflikte sind im Bereich des Schornsteinfeger Berufes häufig zu finden, die im Rahmen eines Unterrichts- oder Ausbildungsgespräches diskutiert werden können:
Nachhaltige Heizungssysteme, Brenn- und Dämmstoffe sind heute häufig noch teurer in der Anschaffung als “herkömmliche” Heizungssysteme, fossile Brennstoffe und nicht nachhaltige Dämmstoffe
Ein potentiell nachhaltiges Heizsystem, z. B. eine Wärmepumpe, ist nicht in allen Fällen anwendbar.
- Der Einsatz von Wärmepumpen macht nur Sinn, wenn vorher die Gebäudehülle umfassend gedämmt wurde. Hierbei ist die Verwendung nachhaltiger Dämmstoffe erschwert, da dafür höhere Brandschutzanforderungen gestellt werden. Dies kann Auswirkungen auf die Traglast haben und neue Anforderungen an die Gebäudestatik nach sich ziehen, was zusätzliche Kosten verursacht (neben den bereits höheren Kosten für nachhaltige Dämmstoffe).
- Die Dämmung der Gebäudehülle umfasst auch die Dämmung der Hausfassade, was zu Interessenkonflikten mit dem Denkmalschutz führen kann, sollte die Gebäudefassade unter Denkmalschutz stehen.
Eine Wärmepumpe ist auch dann nur wirklich nachhaltig, wenn der genutzte Strom auch nachhaltig/regenerativ hergestellt wurde
- Beim Einsatz von Wärmepumpen ist daher meist die Kombination mit einer Photovoltaikanlage sinnvoll. Auch hier können neue Anforderungen an die Gebäudestatik entstehen.
- Es entsteht mitunter ein Interessenkonflikt mit dem Denkmalschutz, sollte das Gebäude / das Dach unter Denkmalschutz stehen.
Nachhaltige Brennstoffe, wie z. B. Holz, Biogas sind gesamtgesellschaftlich betrachtet nicht mehr nachhaltig, wenn alle sie verwenden → Stichwort Flächenkonkurrenz
- Die Verbrennung von Holz ist nicht klimaneutral, es entsteht u. a. Methan und Lachgas, des Weiteren dürfen die Emissionen, die durch Rodung, Transport und Verarbeitung entstehen, nicht außer Acht gelassen werden
- Holz ist zudem ein Kohlenstoffspeicher, also wichtig für den Klimaschutz
- Die Nutzung von Holz zu Heizzwecken ist kein Problem, wenn so viel wie aus dem Wald entnommen wurde wieder nachwächst, das kann allerdings nicht gewährleistet werden, wenn Holz großflächig als Energiequelle genutzt wird
- Für die Erzeugung von Biogas werden sogenannte Energiepflanzen verwendet, deren Anbau in Konkurrenz zum Anbau von Pflanzen zur Nahrungsmittelproduktion steht
- Nachhaltige Brennstoffe sind nicht nachhaltig, wenn die Herstellung (Anbau, Herkunft etc.) unter nicht nachhaltigen Bedingungen erfolgt. Der vermehrte Anbau von beispielsweise Mais zur Produktion von Biogas hat Einfluss auf die Artenvielfalt
- Mit einer höheren Produktion von Energiepflanzen geht auch ein erhöhter Verbrauch von Düngern und Pestiziden einher mit entsprechenden Auswirkungen auf die Umwelt
- Bei Holz ist es wichtig auf Zertifikate und Siegel zu achten, die angeben, woher der Rohstoff stammt – wird es durch Raubbau abgebaut, so ist das nicht nachhaltig.
Die Notwendigkeit der ganzheitlichen Betrachtung (Gebäudedämmung, effizientes Heizsystem, sparsames Nutzerverhalten, …) überfordert häufig und schreckt daher schnell ab und führt zur Abwehr- und Verweigerungshaltung.
Die stark schwankenden Preise für sowohl fossile als auch erneuerbare Brennstoffe im Zuge der aktuellen politischen Lage (Ukrainekrieg, Gasversorgung) führen zur Verunsicherung auf Kundenseite und erschweren die Beratung zum Heizsystem
Die aktuelle Versorgungssituation führt bei Kunden und Kundinnen zur Sorge um die individuelle Energieversorgung und kann den Trend zu individuellen Heizlösungen bestärken, die eine Unabhängigkeit von der Gesamtsituation suggerieren (z. B. Wärmepumpe und Photovoltaik, Erdwärme oder Pelletheizung nur für das eigene Wohngebäude). Gerade in Städten kann es aber wesentlich nachhaltiger sein, an das kommunale Wärmenetz angeschlossen zu sein, welches perspektivisch durch erneuerbare Energien gespeist werden soll. Eine behutsame Kundenberatung ist hier nötig, die solche Ängste einerseits ernst nimmt, andererseits nach den situativ nachhaltigsten Lösungen sucht.