Fachkraft Wasserversorgungstechnik
Einleitung
BBNE und BNE - Ziele der Projektagentur PA-BBNE
Das Ziel der „Projektagentur Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (PA-BBNE) ist die Entwicklung von Materialien, die die um Nachhaltigkeit erweiterte neue Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ mit Leben füllen soll. Mit „Leben zu füllen“ deshalb, weil „Nachhaltigkeit“ ein Ziel ist und wir uns den Weg suchen müssen. Wir wissen beispielsweise, dass die Energieversorgung künftig klimaneutral sein muss. Mit welchen Technologien wir dies erreichen wollen und wie unsere moderne Gesellschaft und Ökonomie diese integriert, wie diese mit Naturschutz und Sichtweisen der Gesellschaft auszugestalten sind, ist noch offen.
Um sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, entwickelt die PA-BBNE Materialien, die von unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden:
- Zum einen widmen wir uns der beruflichen Ausbildung, denn die nachhaltige Entwicklung der nächsten Jahrzehnte wird durch die jungen Generationen bestimmt werden. Die duale berufliche Ausbildung orientiert sich spezifisch für jedes Berufsbild an den Ausbildungsordnungen (betrieblicher Teil der Ausbildung) und den Rahmenlehrplänen (schulischer Teil der Ausbildung) . Hierzu haben wir dieses Impulspapier erstellt, das die Bezüge zur wissenschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskussion praxisnah aufzeigt.
- Zum anderen orientieren wir uns an der Agenda 2030. Die Agenda 2030 wurde im Jahr 2015 von der Weltgemeinschaft beschlossen und ist ein Fahrplan in die Zukunft (Bundesregierung o. J.). Sie umfasst die sogenannten 17 Sustainable Development Goals (SDGs), die jeweils spezifische Herausforderungen der Nachhaltigkeit benennen (vgl. Destatis). Hierzu haben wir ein Hintergrundmaterial (HGM) im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE, vgl. BMBF o. J.) erstellt, das spezifisch für unterschiedliche Berufe ist.
Die Materialien der Projektagentur
Die neue Standardberufsbildposition gibt aber nur den Rahmen vor. Selbst in novellierten Ausbildungsordnungen in Berufen mit großer Relevanz für wichtige Themen der Nachhaltigkeit wie z. B. dem Klimaschutz werden wichtige Fähigkeiten, Kenntnissen und Fertigkeiten in den berufsprofilgebenden Berufsbildpositionen nicht genannt – obwohl die Berufe deutliche Beiträge zum Klimaschutz leisten könnten. Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, Ausbildenden und Lehrkräften Hinweise im Impulspapier zusammenzustellen im Sinne einer Operationalisierung der Nachhaltigkeit für die unterschiedlichen Berufsbilder. Zur Vertiefung der stichwortartigen Operationalisierung wird jedes Impulspapier ergänzt durch eine umfassende Beschreibung derjenigen Themen, die für die berufliche Bildung wichtig sind. Dieses sogenannte Hintergrundmaterial orientiert sich im Sinne von BNE an den 17 SDGs, ist faktenorientiert und wurde nach wissenschaftlichen Kriterien erstellt. Ergänzt werden das Impulspapier und das Hintergrundmaterial durch einen Satz von Folien, die sich den Zielkonflikten widmen, da „Nachhaltigkeit das Ziel ist, für das wir den Weg gemeinsam suchen müssen“. Und dieser Weg ist nicht immer gleich für alle Branchen, Betriebe und beruflichen Handlungen, da unterschiedliche Rahmenbedingungen in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – gelten können. Wir haben deshalb die folgenden Materialien entwickelt:
- BBNE-Impulspapier (IP): Betrachtung der Schnittstellen von Ausbildungsordnung, Rahmenlehrplan und den Herausforderungen der Nachhaltigkeit in Anlehnung an die SDGs der Agenda 2030. Das Impulspapier ist spezifisch für einen Ausbildungsberuf erstellt, fasst aber teilweise spezifische Ausbildungsgänge zusammen (z. B. den Fachmann und die Fachfrau zusammen mit der Fachkraft sowie die verschiedenen Fachrichtungen)
- BBNE-Hintergrundmaterial (HGM): Betrachtung der SDGs unter einer wissenschaftlichen Perspektive der Nachhaltigkeit im Hinblick auf das Tätigkeitsprofil eines Ausbildungsberufes bzw. auf eine Gruppe von Ausbildungsberufen, die ein ähnliches Tätigkeitsprofil aufweisen;
- BBNE-Foliensammlung (FS) und Handreichung (HR): Folien mit wichtigen Zielkonflikten – dargestellt mit Hilfe von Grafiken, Bildern und Smart Arts für das jeweilige Berufsbild, die Anlass zur Diskussion der spezifischen Herausforderungen der Nachhaltigkeit bieten. Das Material liegt auch als Handreichung (HR) mit der Folie und Notizen vor.
Die Standardberufsbildposition “Umweltschutz und Nachhaltigkeit”
Seit August 2021 müssen auf Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) bei einer Modernisierung von Ausbildungsordnungen die vier neuen Positionen „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, Digitalisierte Arbeitswelt“, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht“ sowie „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ aufgenommen werden (BIBB 2021). Insbesondere die letzten beiden Positionen unterscheiden sich deutlich von den alten Standardberufsbildpositionen.
Diese Positionen begründet das BIBB wie folgt (BIBB o. J.a): „Unabhängig vom anerkannten Ausbildungsberuf lassen sich Ausbildungsinhalte identifizieren, die einen grundlegenden Charakter besitzen und somit für jede qualifizierte Fachkraft ein unverzichtbares Fundament kompetenten Handelns darstellen“ (ebd.).
Die Standardberufsbildpositionen sind allerdings allgemein gehalten, damit sie für alle Berufsbilder gelten (vgl. BMBF 2022). Eine konkrete Operationalisierung erfolgt üblicherweise durch Arbeitshilfen, die für alle Berufsausbildungen, die modernisiert werden, erstellt werden. Die Materialien der PA-BBNE ergänzen diese Arbeitshilfen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und geben entsprechende Anregungen (vgl. BIBB o. J.b). Das Impulspapier zeigt vor allem in tabellarischen Übersichten, welche Themen der Nachhaltigkeit an die Ausbildungsberufe anschlussfähig sind.
Die neue Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ ist zentral für eine BBNE, sie umfasst die folgenden Positionen (BMBF 2022).
a) “Möglichkeiten zur Vermeidung betriebsbedingter Belastungen für Umwelt und Gesellschaft im eigenen Aufgabenbereich erkennen und zu deren Weiterentwicklung beitragen
b) bei Arbeitsprozessen und im Hinblick auf Produkte, Waren oder Dienstleistungen Materialien und Energie unter wirtschaftlichen, umweltverträglichen und sozialen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit nutzen
c) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des Umweltschutzes einhalten
d) Abfälle vermeiden sowie Stoffe und Materialien einer umweltschonenden Wiederverwertung oder Entsorgung zuführen
e) Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den eigenen Arbeitsbereich entwickeln
f) unter Einhaltung betrieblicher Regelungen im Sinne einer ökonomischen, ökologischen und sozial nachhaltigen Entwicklung zusammenarbeiten und adressatengerecht kommunizieren”
Die Schnittstellen zwischen der neuen Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit” werden in
fortlaufend aufgezeigt. Mit Ausnahme der Position c) werden in der Tabelle alle Positionen behandelt. Die Position c) wird nicht behandelt, da diese vor allem ordnungsrechtliche Maßnahmen betrifft, die zwingend zu beachten sind. Maßnahmen zur Nachhaltigkeit hingegen sind meist freiwillige Maßnahmen und können, müssen aber nicht durch das Ordnungsrecht geregelt bzw. umgesetzt werden. In der Tabelle werden die folgenden Bezüge hergestellt:
- Spalte A: Positionen der Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit”;
- Spalte B: Vorschläge für Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Sinne der nachhaltigen Entwicklung wichtig sind;
- Spalte C: Bezüge zur Nachhaltigkeit;
- Spalte D: Mögliche Aufgabenstellungen für die Ausbildung im Sinne der Position 3e) „Vorschläge für nachhaltiges Handeln entwickeln“;
- Spalte E: Zuordnung zu einem oder mehreren SDGs (Verweis auf das Hintergrundmaterial).
Die Berufsbildpositionen der Ausbildungsordnung und die Lernfelder
Nachhaltigkeit sollte integrativ vermittelt werden, sie sollte auch in den berufsprofilgebenden Berufsbildpositionen verankert werden (BIBB o. J.):
“Die berufsübergreifenden Inhalte sind von den Ausbilderinnen und Ausbildern während der gesamten Ausbildung integrativ, das heißt im Zusammenspiel mit den berufsspezifischen Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten, zu vermitteln.”
Aus diesem Grund haben wir die jeweiligen Berufsbildpositionen sowie die Lernfelder des gültigen Rahmenlehrplanes gleichfalls betrachtet in
Tabelle 2: Berufsbildpositionen und Lernfelder mit Bezug zur Nachhaltigkeit
Die Betrachtung ist beispielhaft, es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Folgende tabellarische Darstellung wurde gewählt:
Spalte A: Berufsbildposition und Lernfeld(er)
Spalte B: Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten gemäß Ausbildungsordnung (AO) sowie Lernfelder des Rahmenlehrplans (RLP, kursive Zitierung). Explizite Formulierungen des RLP zu Themen der Nachhaltigkeit werden als Zitat wiedergegeben;
Spalte C: Beispielhafte Bezüge zur Nachhaltigkeit;
Spalte D: Referenz auf die jeweilige Position der Standardberufsbildposition (siehe Tabelle 1, Spalte A).
Modulare Rahmenaufgaben
Zur Verbesserung der Anschaulichkeit der integrativen Förderung nachhaltigkeitsorientierter Kompetenzen wird in diesem Impulspapier eine exemplarische Aufgabenstellung für die betriebliche oder berufsschulische Unterrichtung vorgeschlagen:
- Zunächst wird die Herkunft ausgewählter Früchte von Konditoreiprodukten bestimmt und unter Nachhaltigkeitsaspekten beurteilt.
- Vertiefend erfolgt eine Auseinandersetzung mit Pro- und Kontra-Argumenten im Rahmen eines Rollenspiels, um die Kundenberatung bei Produktfragen nachhaltigkeitsorientiert ausrichten zu können und geeignete Verkaufsstrategien zu entwickeln.
Zielkonflikte und Widersprüche
Zielkonflikte und Widersprüche sind bei der Suche nach dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit immanent und für einen Interessenausgleich hilfreich. In dem Kapitel 7. werden beispielhafte Zielkonflikte aufgezeigt. Ergänzend werden in dem hierzu gehörigen Dokument auch einige Folien (pptx bzw. pdf) erstellt, die für Lernprozesse verwendet werden können. Ein Beispiel für einen berufsbildbezogenen Zielkonflikt ist der folgende:
- “Niedrige Retouren (wenige Überschüsse von Brot und Backwaren) vs. volle Regale bis Ladenschluss”:
- Betriebe, die Lebensmittelabfälle bzw. Retouren vermeiden wollen, bieten den Kunden kurz vor Betriebsschluss unter Umständen nicht mehr dasselbe umfangreiche Angebot wie Betriebe, die den Kunden bis zum Ladenschluss das komplette Sortiment anbieten, um die Kunden nicht zu verlieren.
- Es ergibt sich somit der Konflikt zwischen der Notwendigkeit, Abfall zu vermeiden und dem Wunsch, die Kunden*innen durch ein jederzeit umfangreiches Angebot zufriedenzustellen.
Glossar
Folgende Abkürzungen werden in diesem Dokument verwendet:
Abkürzung | Bezeichnung |
AO | Ausbildungsordnung |
BNE | Bildung für Nachhaltige Entwicklung |
BBNE | Berufliche Bildung für Nachhaltige Entwicklung |
FS | Foliensammlung mit Beispielen für Zielkonflikte |
HGM | Hintergrundmaterial (wissenschaftliches Begleitmaterial) |
IP | Impulspapier (didaktisches Begleitmaterial) |
RLP | Rahmenlehrplan |
SDG | Sustainable Development Goals |
THG | Treibhausgase bzw. CO2-Äquivalente (CO2-Äq) |
Literatur
BGBl (2022): Verordnung über die Berufsausbildung zum Bäcker/zur Bäckerin vom 21. April 2004 (BGBl. I S. 632), die durch Artikel 1 der Verordnung vom 8. Februar 2016 (BGBl. I S. 179) geändert worden ist. https://www.gesetze-im-internet.de/b_ausbv_2004/BJNR063200004.html
BIBB Bundesinstitut für berufliche Bildung (2021): Vier sind die Zukunft. Online: www.bibb.de/de/pressemitteilung_139814.php
BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung (o. J.a): FAQ zu den modernisierten Standardberufsbildpositionen. Online: https://www.bibb.de/de/137874.php
BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung (o. J.b): Ausbildung gestalten. Online: https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/series/list/2
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung (2022): Digitalisierung und Nachhaltigkeit – was müssen alle Auszubildenden lernen? Online: www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/berufliche-bildung/rahmenbedingungen-und-gesetzliche-grundlagen/gestaltung-von-aus-und-fortbildungsordnungen/digitalisierung-und-nachhaltigkeit/digitalisierung-und-nachhaltigkeit
BIBB Bundesinstitut für berufliche Bildung (o. J.c): Nachhaltigkeit in der Ausbildung. Online: www.bibb.de/de/142299.php
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung (o. J.): Was ist BNE. Online: https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne.html
Bundesregierung (o. J.): Globale Nachhaltigkeitsstrategie – Nachhaltigkeitsziele verständlich erklärt. Online: www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltigkeitsziele-verstaendlich-erklaert-232174
Destatis Statistisches Bundesamt (2022): Indikatoren der UN-Nachhaltigkeitsziele. Online: http://sdg-indikatoren.de/
KMK Kultusministerkonferenz (2004): RAHMENLEHRPLAN für den Ausbildungsberuf Bäcker/Bäckerin.
Ritter, G., Friedrich, S., Heitkönig, L. (2015a): Reduktion von Lebensmittelabfällen bei Brot und Backwaren. Ein Konzept für Handwerk, Handel und Verbraucher. https://www.fh-muenster.de/isun/downloads/Reduktion_von_Lebensmittelabfaellen_bei_Brot_und_Backwaren.pdf
Ritter, G., Heitkönig, L., Friedrich, S. (2015b): Endbericht zur Studie „Reduktion von Lebensmittelabfällen bei Brot und Backwaren – Entwicklung eines Konzepts für Handel, Handwerk und Verbraucher“. https://www.fh-muenster.de/isun/downloads/Reduktion_von_Lebensmittelabfaellen_bei_Brot_und_Backwaren.pdf
WWF Deutschland (2018): Unser täglich Brot. Von überschüssigen Brotkanten und wachsenden Brotbergen. https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie-Unser-taeglich-Brot_Von-ueberschuessigen-Brotkanten-und-wachsenden-Brotbergen_102018.pdf
Tabelle 1 - Die Standardberufsbildposition “Umweltschutz und Nachhaltigkeit”
Standardberufs-bildposition | Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten | Bezüge zur Nachhaltigkeit | Mögliche Aufgabenstellungen im Rahmen von 3e “Vorschläge für nachhaltiges Handeln entwickeln” | SDG |
3a Umwelt, Ressourcen |
|
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| SDG 6 |
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| SDG 12 | |
3a Umwelt, Klimawandel |
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| SDG 13 |
3a Umwelt, Sauberes Wasser |
|
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| SDG 6 |
3a Umwelt – Material |
|
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| SDG 12 SDG 13 |
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| SDG 12 | ||
3a Gesellschaft, Gesundheit |
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| SDG 3 SDG 8 |
3a Gesellschaft, Wirtschaft (Lieferketten) |
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| SDG 12 SDG 13 |
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| SDG 6 | |
3a Energie, Nutzung |
|
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| SDG 7 |
3b – Energie – Erzeugung |
|
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| SDG 7 |
3b Energie, Geräte und Maschinen
|
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| SDG 7 SDG 13 |
3b – Energie – Anlagen und Anlagenteilen |
|
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| SDG 7 SDG 13 |
3b – Energie – Mobilität |
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| SDG 13 |
3f Nachhaltigkeit kommunizieren |
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|
| SDG 4 |
Tabelle 2 - Berufsbildpositionen und Lernfelder mit Bezug zur Nachhaltigkeit
Berufsbildposition / Lernfeld | Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten gemäß Ausbildungsordnung (kursiv: Lernfelder des RLP) | Beispielhafte Bezüge zur Nachhaltigkeit | Standard- berufsbildposition |
5 Betriebswirt- schaftliche Prozesse, Arbeits- organisation (§ 4 Nr. 5)
Lernfeld 1,9 | a) Wirtschaftlichkeit betrieblicher Leistungen beachten b) Kostenarten und -stellen unterscheiden
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes[Textflussumbruch]… Arbeitsorganisation
|
| 3a Umwelt, Ressourcen
Ressourcenintens. Bedeutung von Geschäfts- und Arbeitsprozessen, Wertschöpfungs- ketten |
c) die eigene Arbeit kundenorientiert durchführen
Lernfeld 9: Hausanschluss erstellen … Kundenberatung |
| 3f Nachhaltigkeit kommunizieren | |
d) Arbeits- und Organisationsmittel sowie Arbeitstechniken einsetzen
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes … Nutzung von Informationssystemen … Beschaffung von Arbeitsmitteln |
| 3a Umwelt, Ressourcen 3b Energie, Geräte, Mobilität ök. Fußabdruck ök. Erzeugung Lebensdauer
| |
e) Aufgaben im Team planen, bearbeiten und abstimmen; Ergebnisse auswerten, kontrollieren und darstellen
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes “Bei der arbeitsteiligen Konzeptentwicklung lernen sie Aufgaben im Team zu planen, gemeinsam zu bearbeiten und gegenseitig abzustimmen” |
| 3a Umwelt, Klimawandel | |
f) an Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsorganisation und Arbeitsplatzgestaltung mitwirken
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes[Textflussumbruch]… Arbeitsorganisation … Arbeitsplatzgestaltung |
| 3a Umwelt, Klimawandel | |
6 Information und Dokumentation, qualitätssichernde Maßnahmen (§ 4 Nr. 6)
Lernfeld 1 | a) Informationen beschaffen, bearbeiten und bewerten, Informations- und Kommunikationssysteme nutzen b) technische Unterlagen und Pläne lesen, Skizzen Anfertigen c) organisatorische Anweisungen anwenden d) Arbeitsprotokolle und -berichte erstellen e) rechtliche Regelungen zum Datenschutz einhalten f) qualitätssichernde Maßnahmen durchführen, dokumentieren und kontrollieren
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes[Textflussumbruch]… Nutzung von Informationssystemen |
| 3a Umwelt, Ressourcen
Lebensdauer (von Gebäuden) |
7 Umweltschutz- technik, ökologische Kreisläufe und Hygiene (§ 4 Nr. 7)
Lernfeld 1, 2 | a) ökologische Kreisläufe beschreiben
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes …Ökosysteme …Wasserkreislauf und Gewässergüte | Wasserkreislauf
Klimawandel
| 3a Umwelt, Sauberes Wasser, Klimawandel |
b) Ursachen und Wechselwirkungen von Umweltbelastungen der Luft, des Wassers, des Bodens Und der Umgebung kennen lernen und beschreiben
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes …Wasserverschmutzung: Eutrophierung, Vergiftung, Versauerung …Luftverschmutzung, Bodenverschmutzung, Biotopzerstörung |
| 3a Umwelt, Sauberes Wasser
Sensibilität für Umweltbelastungen | |
c) Grundsätze und Regelungen der Hygiene beim Betreiben von Netzen, Systemen und Anlagen beachten d) Risiken durch Krankheitserreger in Rohwasser, Abwasser, Schlämmen und Abfall beschreiben
Lernfeld 2: Umgehen mit Mikroorganismen … Gefährdungen durch Mikroorganismen: Viren, Bakterien, Pilze, Tierische Parasiten … Hygienemaßnahmen
|
| 3a Gesellschaft, Gesundheit
Wahrnehmung und Vermeidung/Verringerung von Belastungen | |
e) Netze und Anlagen beschreiben
f) Möglichkeiten zur Vermeidung und Minimierung von Umweltbelastungen durch Anlagen und Techniken beschreiben g) Rechtsvorschriften und Regelwerke anwenden
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes … Aufbau und Funktion von Wasserversorgungsanlagen |
| 3a Umwelt, Klimawandel Analyse von (Energie-) Verbrauchsdaten | |
Grundlagen der Maschinen- und Verfahrenstechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (§ 4 Nr. 8)
Lernfeld 6, 7, 14 | a) Methoden zum Vereinigen von Stoffen und zum Trennen von Stoffgemischen anwenden b) Methoden zur Förderung von Feststoffen, Flüssigkeiten und Gasen anwenden c) Armaturen montieren und demontieren
Lernfeld 6: Maschinen und Einrichtungen bedienen und instandhalten … Stoffvereinigung und Stofftrennung |
| 3a Umwelt, Ressourcen
Wiederverwendung |
d) Aggregate, insbesondere Pumpen, Gebläse, Verdichter und Elektro- und Verbrennungsmotoren, sowie Geräte zum Heizen, Kühlen und Temperieren einsetzen und bedienen Lernfeld 6: Maschinen und Einrichtungen bedienen und instandhalten |
| 3b Energie, Geräte und Maschinen
Lebensdauer und langfristige Nutzbarkeit | |
e) Methoden des Messens, Steuerns und Regelns Unterscheiden, Aufbau und Funktion betriebsspezifischer Geräte erläutern Lernfeld 6: Maschinen und Einrichtungen bedienen und instandhalten |
| 3b Energie, Geräte und Maschinen
Ökologischer Fußabdruck von Produkten | |
f) Mess-, Steuerungs- und Regelungsprozesse nach Vorgaben durchführen
Lernfeld 14: Wasserversorgungsanlagen steuern und regeln[Textflussumbruch]… Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen |
| 3a Umwelt, Ressourcen
Rationelle Energie- und Ressourcenverwendung | |
g) Energieträger und Energiearten unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit, des Wirkungsgrades und des Gefährdungspotentials einsetzen h) Methoden der Energieumwandlung beschreiben
Lernfeld 7: Elektrische Anlagen betreiben und instandhalten |
| 3b Energie, Geräte und Maschinen | |
Anwenden naturwissenschaftlicher Grundlagen (§ 4 Nr. 10)
Lernfeld 2, 5 | a) physikalische Größen messen und auswerten, Stoffeigenschaften bestimmen b) Proben nach unterschiedlichen Verfahren nehmen, vorbereiten, kennzeichnen, konservieren und aufbewahren c) Zusammenhänge von Aufbau und charakteristische Eigenschaften von Stoffen erläutern d) Stoffgemische berechnen, herstellen und trennen; Ergebnisse kontrollieren e) Reaktionsverhalten von Stoffen, insbesondere Fällungs-Reaktionen, Säure-Base-Reaktionen und Redox-Reaktionen, beschreiben f) qualitative und quantitative Bestimmungen Durchführen und Ergebnisse bewerten
Lernfeld 5: Untersuchen von Wasser- und Abfallinhaltsstoffen |
| 3a Umwelt, Sauberes Wasser
Sensibilität für Umwelt- belastungen |
g) Aufbau, Arten und Lebensbedingungen von Mikroorganismen erläutern sowie ihre Bedeutung für die Arbeit im Betrieb beschreiben h) Stoffkreisläufe darstellen und mikrobiologische Untersuchungsmethoden beschreiben
Lernfeld 2: Umgehen mit Mikroorganismen … Gefährdungen durch Mikroorganismen: Viren, Bakterien, Pilze, Tierische Parasiten … Identifizieren von Mikroorganismen
|
| 3a Gesellschaft, Gesundheit | |
Werk-, Hilfs- und Gefahrstoffe, gefährliche Arbeitsstoffe, Werkstoffbearbeitung (§ 4 Nr. 11)
Lernfeld 13 | a) Werk- und Hilfsstoffe unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften und Verwendbarkeit auswählen und einsetzen b) Gefahrstoffe und gefährliche Arbeitsstoffe erkennen und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften und Schutzmaßnahmen einsetzen c) Werkzeuge, Maschinen und Geräte zur Werkstoffbearbeitung handhaben d) Werkstücke aus Metall und Kunststoffen fertigen e) Verbindungstechniken beschreiben f) Metalle und Kunststoffe spanend und spanlos verformen, verbinden und trennen
Lernfeld 13: Wasser fördern, speichern und verteilen … Bau-, Werk- und Hilfsstoffe |
| 3a Umwelt, Material 3a Gesellschaft, Wirtschaft (Lieferketten) Herkunft und Herstellung Lebensdauer und langfristige Nutzbarkeit |
Lagerhaltung, Arbeitsgeräte und Einrichtungen (§ 4 Nr. 12)
Lernfeld 6, 13
| a) Stoffe und Güter entsprechend ihres Zustandes und ihrer Eigenschaften lagern und befördern b) Bestandskontrollen durchführen und Korrekturen Einleiten c) Hebezeuge und Transporteinrichtungen bedienen
Lernfeld 13: Wasser fördern, speichern und verteilen … Lagerhaltung |
| 3b Materialien Lebensdauer und langfristige Nutzbarkeit |
d) Arbeitsgeräte und Einrichtungen einsetzen, inspizieren, warten und reinigen
Lernfeld 6: Maschinen und Einrichtungen bedienen und instandhalten |
| 3b Energie, Geräte Ökologischer Fußabdruck bei Arbeitsprozessen | |
e) Störungen an Arbeitsgeräten und Einrichtungen Feststellen sowie Maßnahmen zu ihrer Beseitigung ergreifen
Lernfeld 6: Maschinen und Einrichtungen bedienen und instandhalten … Vermeidung bzw. Minimierung von Umweltbelastungen durch Arbeitsgeräte |
| 3a Umwelt, Klimawandel | |
Wasserwirtschaft (§ 4 Nr. 14)
Lernfeld 8 | a) Gesamtzusammenhänge der Wasserwirtschaft darstellen b) Arten der Wasservorkommen erklären und abgrenzen c) Möglichkeiten der Gewässernutzung unterscheiden
Lernfeld 8: Wasser gewinnen … Wasserwirtschaft … Schutzmaßnahmen für Wasservorkommen | Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserdargebot und Wasserbedarf beschreiben können (vgl. HGM – SDG 13):
Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit unter Klimawandelbedingungen recherchieren, zum Beispiel in der Nationalen Wasserstrategie (BMUV 2023):
| 3a Umwelt, Klimawandel |
d) Wasserbedarf ermitteln und begründen
Lernfeld 8: Wasser gewinnen | Möglichkeiten zur Senkung des Wasserbedarfs nennen und diskutieren können:
| 3a Umwelt, Ressourcen
Rationelle Ressourcenver- wendung | |
Wassergewinnung (§ 4 Nr. 15)
Lernfeld 8 | a) Verfahren der Wassergewinnung erläutern b) Maßnahmen zum Schutz von Wasservorkommen erläutern und umsetzen c) Anlagen der Wassergewinnung bedienen und instandhalten
Lernfeld 8: Wasser gewinnen … Verfahren der Wassergewinnung | Elemente des Integrierten Wasserressourcen Managements (IWRM) benennen können (HMUKLV 2018):
Beispiel: Aspekte (Auswahl) der umweltschonenden Grundwassergewinnung in der Vogelsberg Region in Hessen (Wasserversorgung von Frankfurt/Main) (Ehnes/Manger 2016):
| 3a Umwelt, Ressourcen |
Wasserbeschaffen-heit, Wasserauf- bereitung (§ 4 Nr. 16)
Lernfeld 11 | a) Eigenschaften und Inhaltsstoffe des Wassers Beschreiben b) Wassergüte Anforderungen beachten c) hygienische Grundsätze beim Betreiben der Wasserversorgungsanlagen anwenden d) Verfahren der Wasseraufbereitung erläutern e) Anlagen der Wasseraufbereitung bedienen und instand halten
Lernfeld 11: Wasser aufbereiten … Wassergüteanforderungen … Wasserinhaltsstoffe … Wasserbeschaffenheit … Wasseraufbereitungsverfahren … Wasseraufbereitungseinrichtungen | Ideen/Lösungen für nachhaltige Wasseraufbereitung nennen können:
| 3a Umwelt, Ressourcen
Verringerung von Belastungen |
Wasserförderung, -speicherung und-verteilung (§ 4 Nr. 17)
Lernfeld 13 | a) Einrichtungen zur Wasserförderung bedienen und instand halten b) Arten der Wasserspeicher unterscheiden c) Anlagen zur Wasserspeicherung bedienen und instand halten
Lernfeld 13: Wasser fördern, speichern und verteilen … Pumpen … Wasserbehälter | Wassergewinnung und -aufbereitung sind energieintensiv und machen im Durchschnitt 15 Prozent des Strombedarfs der Kommunen aus. Der größte Anteil des Energiebedarfs (ca. 80 Prozent) entfällt auf die Pumpen (IEF o. J.). Optimierungspotenziale für eine energieeffiziente, klimaschonende Wasserförderung benennen können (IEF o. J.; DVGW-TUHH et al. 2019):
| 3b Energie, Geräte
Ökologischer Fußabdruck der Wassergewinnung und -aufbereitung |
d) Bauteile und Systeme von Rohrnetzen unterscheiden e) Werk- und Hilfsstoffe zum Bau und Betrieb von Rohrleitungen auswählen und einsetzen f) Baustellen im öffentlichen Verkehrsbereich sichern g) Tiefbauarbeiten überwachen, Rohrleitungen Montieren h) Rohrnetze betreiben und instand halten i) Sanierungsmöglichkeiten für Rohrnetze beschreiben
Lernfeld 13: Wasser fördern, speichern und verteilen … Rohrnetzsysteme … Rohrnetzpläne … Rohrleitungsbau … Rohrnetzbetrieb | Die Reduktion von Wasserverlusten spart Energie und reduziert CO2-Emissionen.
Maßnahmen zur Erkennung und Reduktion von Wasserverlusten in Rohrnetzen kennen und erläutern können (ESKP 2018; Prein 2015):
| 3a Umwelt, Ressourcen Datenanalyse; rationelle Ressourcen- verwendung | |
Wasseruntersuchung (§ 4 Nr. 18)
Lernfeld 10 | a) Notwendigkeit der Wasseruntersuchung erläutern b) Probenahmegeräte bedienen und instand halten c) Wasserproben nehmen, Vor-Ort-Untersuchungen durchführen d) physikalisch-chemische Analysen durchführen,auswerten und dokumentieren
Lernfeld 10: Wasserbeschaffenheit überprüfen …Probenahme …Kolorimetrie, Photometrie, Titrimetrie, Elektrometrie | Verstehen und erläutern können, welche Untersuchungen welche Bezüge zur Nachhaltigkeit haben. Zuordnen:
Natürlich sind Mehrfachnennungen möglich! | 3a Gesellschaft, Gesundheit |
Messen, Steuern, Regeln (§ 4 Nr. 19)
Lernfeld 14 | a) Verfahren zur Messung von Wasserständen, -mengen, -durchflüssen und Qualitätsparametern beschreiben b) technische Parameter und Prozesse erfassen und beeinflussen c) Methoden der Fernwirktechnik erläutern d) Mess-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen Bedienen, kontrollieren und warten e) Störungen im Prozessablauf feststellen und Maßnahmen zu deren Beseitigung ergreifen
Lernfeld 14: Wasserversorgungsanlagen steuern und regeln … Regelprinzipien … Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen … Prozessleitsysteme … Fernwirktechnik | Nutzungsmöglichkeiten der Digitalisierung zur Ressourcenschonung kennen und anwenden können:
| 3a Umwelt, Ressourcen rationelle Energie- und Ressourcen-[Textflussumbruch]verwendung |
Elektrische Anlagen in der Wasserversorgung (§ 4 Nr. 20)
Lernfeld 7, 12 | a) Messgeräte und Arbeitsmittel auswählen und handhaben
Lernfeld 7: Elektrische Anlagen betreiben und instandhalten … Spannungsmessung, Strommessung |
| 3b, Energie, Nutzung
Ökologischer Fußabdruck elektrischer Anlagen |
b) betriebsspezifische Schaltpläne lesen
Lernfeld 7: Elektrische Anlagen betreiben und instandhalten … Schaltpläne |
| 3b, Energie, Nutzung
Ökologischer Fußabdruck elektrischer Anlagen | |
c) Sicherungen, Sensoren, Messeinrichtungen,Beleuchtungsmittel und Signallampen prüfen und austauschen
Lernfeld 12: Elektrische Geräte anschließen … Austausch von elektrischen Bauteilen z. B. Leuchtstofflampen, Kabel, Schalter, Sicherungen, Schütze |
| 3b, Energie, Nutzung
Ökologischer Fußabdruck elektrischer Anlagen | |
d) Betriebsstörungen beurteilen, Anlagenteile, insbesondere Pumpen und Motoren, austauschen und wieder in Betrieb nehmen e) unmittelbar freischaltbare elektrische Bauteile Außerhalb von Schaltschränken austauschen
Lernfeld 12: Elektrische Geräte anschließen … An- und Abklemmen von Elektromotoren und Pumpen |
| 3a Umwelt, Ressourcen
Lebensdauer von Anlagenteilen/Pumpen/Motoren | |
f) Ersatzstromerzeuger einsetzen und bedienen
Lernfeld 12: Elektrische Geräte anschließen … Ersatzstromerzeuger |
| 3a, Umwelt, Klimawandel
rationelle Energie- und Ressourcen- verwendung | |
g) Batterieanlagen einsetzen, prüfen und warten |
| 3a, Umwelt 3e, Vorschläge zur Nachhaltigkeit | |
Trinkwasserschutz und Kundenanlage (§ 4 Nr. 22)
Lernfeld 9 | a) Gefährdungen der Trinkwassergüte durch Kundenanlagen feststellen und Maßnahmen einleiten b) Bauteile, Apparate und Werkstoffe in Hausinstallationen beschreiben und beurteilen
Lernfeld 9: Hausanschluss erstellen … Aufbau eines Hauswassernetzes … Bauteile von Hausinstallationen
| Aspekte einer hygienisch sicheren Trinkwasser-Installation benennen können (UBA 2015; UBA 2020):
Mögliche Ansätze zur Energieeinsparung bei der Warmwasserbereitung beschreiben können (UBA 2011):
| 3a Gesellschaft, Gesundheit 3a Umwelt, Ressourcen rationelle Energie- und Ressourcen-[Textflussumbruch]verwendung |
Kundenorientierung (§ 4 Nr. 23)
Lernfeld 9
| a) rechtliche Beziehungen zwischen Unternehmen und Kunden beachten b) Gespräche und Verhandlungen kundenorientiert führen, Möglichkeiten zur Kundenbindung nutzen
Lernfeld 9: Hausanschluss erstellen … Gesprächsführung … Werbemittel … Kundenberatung |
| 3f, Nachhaltigkeit kommunizieren
Aufbau und Pflege von Kooperations-[Textflussumbruch]beziehungen |
Rechtsvorschriften und technische Regelwerke (§ 4 Nr. 24)
Lernfelder 1, 4, 7, 9, 10, 11, 12, 13 | Rechtsvorschriften und technische Regelwerke anwenden
Lernfeld 1: Planen eines Umweltkonzeptes Lernfeld 4: Rohrleitungssysteme betreiben Lernfeld 7: Elektrische Anlagen betreiben und instandhalten Lernfeld 9: Hausanschluss erstellen Lernfeld 10: Wasserbeschaffenheit überprüfen Lernfeld 11: Wasser aufbereiten Lernfeld 12: Elektrische Geräte anschließen Lernfeld 13: Wasser fördern, speichern und verteilen |
| 3a, Energie, Nutzung |
Unterrichts- und Ausbildungsmodule
Die hier vorgeschlagenen Unterrichts- und Ausbildungsmodule bilden folgende Rahmenaufgaben:
- Die Module 1 hat das Ziel, das Verständnis von Energieeinsparungen in der Wasserförderung zu schärfen und innovative Konzepte zur Reduzierung von THG-Emissionen (Klimaschutz) kennenzulernen.
- Das Modul 2 thematisiert die Problematik von Spurenstoffen wie Nitrat, die unter Umständen die Rohwasseraufbereitung immer aufwändiger machen können
- Das Modul 3 macht auf die Bedeutung des Wasserbewusstseins in der Bevölkerung aufmerksam. Betrachtet wird der Trinkwassergebrauch und dessen Entwicklung (3a). Außerdem wird über verschiedene Rechen- bzw. Schätzaufgaben ein Eindruck von den Wasserpreisen aus Sicht der Konsument*innen vermittelt (3b).
Modul 1 Energieeffizienz der Wasserförderung
- Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Wasserförderung recherchieren und die Auswirkungen auf die CO2-Emissionen beurteilen.
- Einstieg: Energiebedarfe der Pumpsysteme ermitteln.
- Arbeitsphase: In Gruppen werden die einzelnen Optionen zur Erhöhung der Energieeffizienz recherchiert und die Rahmenbedingungen bewertet. Die Ergebnisse werden für die Plenumsdiskussion aufbereitet.
- Abschluss: Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden im Plenum vorgestellt und gegenseitig kommentiert, wobei die Möglichkeiten der CO2-Emissionsminderung diskutiert werden.
Modul 2 Wasseraufbereitung
- Maßnahmen zur Nitratentfernung aus dem Trinkwasser recherchieren und die Notwendigkeiten für den Einsatz derartiger Verfahren diskutieren (Ionenaustausch, Umkehrosmose, Nanofiltration, Biologische Verfahren, Elektrodialyse)
- Einstieg: Aktuelle Herausforderungen an die Wasseraufbereitung in Wasserwerken zusammenstellen
- Arbeitsphase: In fünf Gruppen werden die Möglichkeiten zur Nitratentfernung aus dem Trinkwasser bearbeitet, jede Gruppe recherchiert zu einem anderen Verfahren. Dafür werden die Anforderungen an das Verfahren beschrieben und die Erfordernisse für deren Einsatz zusammengestellt. Die Ergebnisse werden für die Plenumsdiskussion aufbereitet.
- Abschluss: Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden im Plenum vorgetragen und gegenseitig kommentiert.
Modul 3 Wasserbewusstein - Trinkwassergebrauch und Trinkwasserentgelte
Das Wasserbewusstsein der Bevölkerung scheint eher wenig entwickelt und fragmentiert zu sein. Nitrat im Grundwasser wird skandalisiert, dennoch findet Billigfleisch vom Discounter weiterhin Absatz (Reusswig 2019). Gemäß einer Umfrage in Österreich wissen mehr als zwei Drittel der Befragten nicht, wie viel Wasser in ihrem Haushalt verbraucht wird und knapp ein Drittel weiß nicht, woher das Leitungswasser stammt (ZfK 2022b). Auch die Wasserpreise sind weitgehend unbekannt. Eine repräsentative Kundenbefragung zeigte, dass 80 Prozent der Befragten den Trinkwasserpreis nicht kennen. Eine Mehrzahl der Verbraucher schätzt diesen falsch und dabei in der Regel zu hoch ein (BDEW 2013: 21).
3a Trinkwassergebrauch – Aufgabenstellung
- Recherchieren Sie den aktuellen Wert des Wassergebrauchs in Privathaushalten [l/EW*d] sowie Werte aus der Vergangenheit.
- Wie hat sich der Wassergebrauch in den letzten 30 Jahren entwickelt?
- Wie ist diese Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit zu bewerten?
- Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein? Wo gibt es Potenzial zur Senkung des Trinkwassergebrauchs?
3b Trinkwasserentgelte – Aufgabenstellung
- Bilden Sie Kleingruppen und schätzen Sie die Kosten, die in einem 2-Personen-Haushalt für die Trinkwassernutzung in einem Jahr anfallen, wenn der Trinkwassergebrauch bei 80 m³/a liegt (UBA 2014) (jede/jeder notiert eigenen Schätzwert)
- Recherchieren Sie die Trinkwassergebühren in Ihrer Stadt bzw. Kommune und berechnen Sie die tatsächlich anfallenden Kosten für den o. g. 2-Personen-Haushalt.
- Vergleichen Sie den Schätzwert und den berechneten Wert. Tauschen Sie sich in der Gruppe aus: Haben Sie die anfallenden Kosten eher unter- oder überschätzt?
- Berechnung: Wie hoch sind die Gebühren/Preise umgerechnet pro Tag?
- Wie viele Flaschen Mineralwasser könnte man hiervon kaufen? Warum ist Trinkwasser aus dem Hahn nachhaltiger?
Zielkonflikte und Widersprüche
Beim Ansteuern von Nachhaltigkeit sind Zielkonflikte und Widersprüche nichts Ungewöhnliches. Klassisch ist der Zielkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie. Ökologische und umweltschonende Produktionsverfahren sind teurer als “herkömmliche”, da diese alle technischen, biologischen und chemischen Verfahren zur Effizienzsteigerung nutzen. Höhere Kosten bedingen höhere Menüpreise. Höhere Menüpreise schrecken kostenbewusste Verbraucher ab. Der Umsatz kann sinken und der Betrieb wird gefährdet. Unternehmen versuchen dies durch mehr “Effizienz” zu kompensieren, aber diese “Effizienz” führt nicht unbedingt zu mehr „Nachhaltigkeit“, wie im Folgenden erläutert wird.
Die Effizienzfalle und Widersprüche
Effizienz beschreibt unter anderem Wirtschaftlichkeit. Wenn so wenig wie möglich von einer notwendigen Ressource verwendet wird, so gilt dies als effizient. So könnte man meinen, dass Effizienzsteigerungen im Unternehmensalltag folglich auch zu einem nachhaltigen Wirtschaften führen. Weniger Abfall oder Energieaufwand bedeutet gleichzeitig weniger Umweltbelastung und längere Verfügbarkeit von endlichen Ressourcen – oder? Nicht unbedingt!
Das Missverständnis hinter dieser Annahme soll anhand eines Beispiels aufgedeckt werden. Seit 1990 hat sich der deutsche Luftverkehr mehr als verdreifacht. Mit Hilfe technischer Innovationen, besserer Raumnutzung und weiterer Maßnahmen konnte der durchschnittliche Kerosinverbrauch pro Person seitdem um 42 Prozent gesenkt werden – eine gute Entwicklung auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick ist jedoch auch zu erkennen, dass das Verkehrsaufkommen im gleichen Zeitraum stark zugenommen hat. Daraus folgt, dass trotz starker Effizienzsteigerungen absolut betrachtet immer mehr Kerosin verbraucht wird – nämlich 85 Prozent mehr seit 1990.
Wissenschaftler sprechen daher auch von einer „Effizienzfalle“. Denn obwohl sich mit Effizienzsteigerung eine relative Umweltentlastung erzeugen lässt, bleibt die Herausforderung des absoluten Produktionswachstums weiterhin bestehen. So ist das effiziente Handeln aus der ökonomischen Perspektive zwar zielführend, aus der ökologischen Perspektive jedoch fraglich. Es lässt sich schlussfolgern, dass Effizienzstreben und Nachhaltigkeitsorientierung zwei eigenständige Rationalitäten darstellen, die von Unternehmen beide gleichermaßen beachtet werden sollten, um zukunftsfähig zu wirtschaften. Eine langfristig erfolgreiche Unternehmensführung würde demnach aus den zur Verfügung stehenden Ressourcen unter Erhalt der Ressourcenbasis möglichst viele ökonomische Werte erschaffen, um somit intergenerational und intragenerational gerecht zu wirtschaften. Somit sollte sich ein zukunftsorientiertes berufliches Handeln sowohl den Herausforderungen der eher kurzfristigen Effizienzrationalität als auch der langfristigen Nachhaltigkeitsrationalität stellen und beide Perspektiven verknüpfen.
Im Rahmen des beruflichen Handelns entstehen jedoch Widersprüche zwischen der Effizienzrationalität („Funktionalität“, „ökonomische Effizienz“ und „Gesetzeskonformität“) und der Nachhaltigkeitsrationalität („ökologische Effizienz“, „Substanzerhaltung“ und „Verantwortung“). Ein zukunftsfähiges berufliches Handeln zeichnet sich dadurch aus, mit diesen Widersprüchen umgehen zu können.
Doch stellt sich nun die Frage, was der Umgang mit Widersprüchen für den Berufsalltag bedeutet. In diesem Zusammenhang kann von so genannten „Trade-offs“ – auch „Zielkonflikte“ oder „Kompromisse“ – gesprochen werden. Grundsätzlich geht es darum, den möglichen Widerspruch zwischen einer Idealvorstellung und dem Berufsalltag zu verstehen und eine begründete Handlungsentscheidung zu treffen. Dabei werden Entscheidungsträger häufig in Dilemma-Situationen versetzt. Im beruflichen Handeln geht es oftmals um eine Entscheidung zwischen knappen Ressourcen, wie Geld, Zeit oder Personal, für die es gilt, Lösungen zu finden.
Im Folgenden werden einige Zielkonflikte aufgezeigt.
Beispielhafte Zielkonflikte
Folgende grundsätzliche Zielkonflikte sind in den umwelttechnischen Berufen häufig zu finden und können im Rahmen der schulischen Berufsausbildung thematisiert werden:
- Umweltschutz und insbesondere technische Maßnahmen zum Umweltschutz sind häufig auf ein bestimmtes Umweltmedium wie Boden, Luft oder Wasser bezogen. Dabei kann es statt einer Verringerung der Umweltbelastung insgesamt zu einer Verschiebung der Umweltbelastung von einem Umweltmedium zu einem anderen kommen. Beispielsweise kann eine thermische Behandlung von Abfällen zwar die Menge an deponiertem Abfall und damit zur Vermeidung von behandlungsbedürftigen Sickerwasser führen. Gleichzeitig aber kann sich dabei aber die Menge und die umweltschädlichen Inhaltsstoffe der zu reinigenden Rauchgase aus der Abfallverbrennungsanlage erhöhen.
- Viele technische Maßnahmen zum Umweltschutz sind sogenannte End-of-Pipe Maßnahmen. Das sind Maßnahmen, welche umweltschädliche Stoffe, die bereits entstanden sind, lediglich an ihrer Freilassung in die Umwelt hindern. Ein Beispiel sind Filteraggregate, welche die Inhaltsstoffe im Abgas oder im Abwasser zurückhalten. Allerdings finden sich in den Filterrückständen in der Regel hohe Konzentrationen von Umweltschadstoffen, die dann als besonders überwachungsbedürftiger Abfall behandelt werden müssen.
- Technische Maßnahmen zum Umweltschutz sind, insbesondere wenn geringe Schadstoffkonzentrationen adressiert werden, kostenintensiv. Dadurch können Zielkonflikte zwischen technischer Möglichkeit und wirtschaftlicher Zumutbarkeit entstehen.
- Gesundheitsschutz und Energiesparen: Besonders in unsanierten Altbauten mit unzureichend gedämmten bzw. veralteten Wärmeerzeugern verursacht die Warmwasserbereitung hohe Energieverbräuche. Aus energetischer Sicht wäre es günstig, Warmwasser nur auf die Temperatur der Nutzung (35-45°C) aufzuheizen. Jedoch befördert ein Wassertemperaturbereich von 20-55 °C das Wachstum von Keimen. Lange Aufenthaltszeiten von Wasser in Installationsrohren und Wasserspeichern kann das Wachstum von Legionellen begünstigen. Zur Verhinderung von Legionellenwachstum und hygienischen Warmwasserbereitung ist eine Warmwassertemperatur von 55-60 °C notwendig (UBA 2011).
- Die Senkung des Trinkwassergebrauchs (129 Liter pro Einwohner und Tag im Jahr 2020 (BDEW 2021)) schont die Wasserressourcen und spart Energie, die für die Bereitstellung des Trinkwassers aufgebracht werden muss (besonders der sorgsame Umgang mit Warmwasser spart Energie). Jedoch können sinkende Wasserverbräuche örtlich auch neue Herausforderungen erzeugen. In ländlichen Regionen, in denen der Wasserverbrauch aufgrund verschiedener Faktoren abnimmt (Wegzug vieler Menschen, demografischer Wandel, Wassersparen) kann es dazu kommen, dass Trinkwasser in den Leitungsnetzen stagniert und dadurch die Qualität beeinträchtigt wird. Im Abwassernetz kann es an einzelnen Stellen zur Bildung unangenehm riechender Faulgase kommen. Solche Probleme sollten jedoch nicht durch unnötig hohen Wasserverbrauch in den Haushalten gelöst werden. Die Wasserver- bzw. Abwasserentsorger entscheiden in solchen Fällen, die Leitungen zu spülen (UBA 2014). Aufgrund des hohen technischen Aufwands sowie langfristigen Investitionen in das Versorgungsnetz ist der Anteil der verbrauchsunabhängigen Fixkosten hoch (ca. 80 Prozent). Die aktuelle Struktur der Wasserentgelte spiegelt dies nicht genau wider, vielmehr sind häufig 80 Prozent des Entgelts verbrauchsabhängig gestaltet (UBA 2014: 31). Dies ist sinnvoll, um einen Anreiz zum Wassersparen zu geben. Es ist aber auch berechtigt, weil bei höherem Wasserverbrauch wertvolle Ressourcen, die zunehmend schwieriger und kostenintensiver zu regenerieren sind, verbraucht werden. Längerfristig bedeutet ein höherer Wasserverbrauch auch höhere Infrastrukturinvestitionen. Dennoch sind die finanziellen Einsparmöglichkeiten für Verbraucher:innen durch reduzierter Kaltwassernutzung relativ begrenzt, da Trinkwasser aus der Leitung sehr günstig ist (1 Liter Trinkwasser kostet 0,2 Cent (BDEW 2018)). Deutliche Einspareffekte lassen sich bei reduzierter Warmwassernutzung (reduzierte Energiekosten) erzielen (UBA 2014).